Möchtest Du gerne während Deines Sportstudiums ins Ausland gehen?
Am Mittwoch, den 20. November 2024, in der Mittagspause von 13.10-13.55 Uhr findet unsere Infoveranstaltung „Studium im Ausland“ im Hörsaal Sport (Gebäude 40.40) statt.
Neben allgemeinen Informationen über mögliche Auslandsaufenthalte, Partneruniversitäten, Bewerbungsabläufe, Deadlines oder Finanzierungsmöglichkeiten werden auch diesmal wieder Sportstudierende, die während des Studiums im Ausland waren, von ihren Erfahrungen berichten und für Eure Fragen offen sein.
Wir freuen uns auf Euch!
Erasmus+ Sport fördert seit 2023 Auslandsaufenthalte zwischen zwei und 60 Tagen für Menschen, die sich im und für den Breitensport engagieren. Mitmachen können hauptamtlich wie ehrenamtlich Engagierte jeden Alters. Nähere Informationen sind hier zu finden. Das Erasmus+ Sport Team von Jugend für Europa bietet darüber hinaus regelmäßige Infoveranstaltungen an.
In Karlsruhe wohnen und studieren, einzelne Seminare in Basel besuchen, ein Semester in Strasbourg oder Mulhouse verbringen und die Abschlussarbeit in Freiburg schreiben: Das alles ist kostenlos und jederzeit mit Eucor – The European Campus, den die Universitäten Basel, Freiburg, Karlsruhe, Haute-Alsace und Strasbourg bilden, möglich.
Nähere Infos findet ihr auf den Seiten der Eucor, GeistSoz KIT und IfSS.
Hier erhalten Sie den neuen Flyer mit allen Informationen zum Thema „Studium im Ausland“.
In den neun Wochen Forschungspraktikum arbeitete ich als wissenschaftliche Mitarbeitern an der Oxford Brookes University am Institut für Sport, Gesundheitswissenschaften und Sozialarbeit. Hauptsächlich arbeitete ich bei dem FORTEe Projekt mit, ein internationales, von der EU finanziertes Forschungsprojekt im Bereich pädiatrische Onkologie und Bewegung. Das Projekt befasst sich mit der Entwicklung eines Bewegungsprogramms, das während der Behandlung im Krankenhaus und später auch in der Nachsorge angewandt werden kann. Dabei wurden Geräte entwickelt (Pixformance) die in den Krankenhäusern bzw. Rehabilitationseinrichtungen genutzt werden können. Zusätzlich wurde hierzu eine App entwickelt, die währenddessen und auch zuhause von den Kindern genutzt werden kann. Nach einer Woche einarbeiten wurde ich dann zu einem Forschungsprojekt im Bereich Hydroxy hinzugezogen. Es wurden die Auswirkungen von Wasserstoffgas (Hydroxy) auf die Ausdauerleistung von Athleten und in einem klinischen Kontext, auf Atemnot untersucht. Hierbei war ich für die Entwicklung, Rekrutierung, Prüfung und Anwendung der Interventionen zuständig. Dabei war ich zuständig für die Messung der Vitalwerte vor und nach dem Ausdauertest auf dem Laufband, das Einrichten der Hydroxy Maschine zur Inhalation des Wasserstoffgases (oder des Placebos) und die Messung und Auswertung der Laktatwerte vor, während und nach der Intervention. Im zweiten Teil meines Praktikums bekam ich die Möglichkeit auch im Feld zu arbeiten und leitete Interventionen und Tests in einer laufenden Studie, die die gesundheitlichen Auswirkungen einer Zumba-Tanzintervention bei älteren Frauen untersuchte. Hierbei führte ich die physiologischen Eingangstests durch und betreute bei den Zumba Einheiten die Probandinnen. Zudem assistierte ich bei der Leitung des Seminars Fitness und Assessment im Sportlabor, das ich die Woche darauf unter Beobachtung dann selbst leiten konnte. Meine Aufgaben hierbei waren der Aufbau der Testbereiche und Geräte, die Erklärung der Durchführung, Unterstützung bei Problemen und die Überwachung der richtigen Ausführung.
Neben der Arbeit hatte ich immer wieder Zeit mir Oxford und Umgebung anzuschauen. Oxford ist eine große Stadt, die aber ein ländliches Flair versprüht. Die alten Bauten sind imposant und die geschichtsträchtigen Gebäude können auch alle besichtigt werden. Durch die Aufhebung jeglicher Corona Regeln war das soziale Leben sehr blühend. Die Pub Kultur und das gemeinsame Ausgehen in Restaurants oder auch Galerien und Theater war sehr interessant und hat Spaß gemacht. Die Engländer:innen sind immer sehr freundlich und zuvorkommend. Die Lebenserhaltungskosten sind hier jedoch enorm und geben daher einen entscheidenden Faktor, wie viel man wirklich unternehmen kann. Besitzt oder leiht man ein
Fahrrad kann das Umland sehr gut erkunden werden, was weitere schöne Sehenswürdigkeiten und Landschaften beinhaltet.
Tipps für einen Aufenthalt in England:
Spart auf jeden Fall so viel Geld wie es geht an, England ist in allen Bereichen sehr teuer.
Man muss monatlich für Miete, Verpflegung und Transport mit mindestens 1400 bis 1600 Euro rechnen. Dazu kommen dann noch Kosten für Freizeitaktivitäten. Es wird auf jeden Fall eine Kreditkarte benötigt, da in England einige Kartenlesegeräte die deutsche Girokarte nicht annehmen. Zudem würde ich Empfehlen wenn man für längere Zeit dort ist, ein Konto anzulegen, da der Kurs von Euro zu Pfund ungünstig ist und die zusätzlichen Gebühren für die Umrechnung und Auslandgebühren sehr hoch sind. Es ist zu empfehlen eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abzuschließen, da man aufgrund des Austritts des Landes aus der EU die deutsche Krankenversicherung bei einem längeren Aufenthalt nichts übernimmt. Zudem sollte am besten nochmal an der Heimatuniversität geklärt sein, ob man dort für das Praktikum unfall- und haftpflichtversichert ist, da dies von der Universität in England nicht gestellt wird. In meinem Fall deckte es nicht alles ab, daher musste ich noch zusätzlich eine Reisehaftpflicht- und Reiseunfallversicherung abschließen. Anreise ging mit dem Flugzeug gut, man muss jedoch bedenken, dass je nach Wahl der Unterkunft ein Koffer auf jeden Fall nicht reicht. Da die Verbindung von London nach Oxford sehr gut ist, kann man entweder mit Bus oder Bahn sehr einfach dorthin gelangen. In Oxford selbst sind die Busse aufgrund des Brookes Mitarbeiterstatus sehr günstig und auf jeden Fall zu empfehlen. Diese fahren auch sehr regelmäßig und sind zuverlässig. Bei der Wahl der Unterkunft muss man zum einen sehr viel Geld in die Hand nehmen und zum anderen würde ich auf jeden Fall empfehlen sich für ein Studentenwohnheim zu bewerben, da dort ein für Deutschland normaler Standard herrscht, wohingegen privat vermietete Wohnungen oder Zimmer überteuert und meist auch verdreckt und/oder ohne jeglichen Komfort sind.
Gasthochschule/Universität: University of Hawaii at Manoa
Stadt, Land: Honolulu, United States of America
Fakultät (KIT): Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Sport und Sportwissenschaft
Dauer des Aufenthalts: 01.03.2015 – 14.06.2015
Unterbringung: Die Unterkunft wurde von uns eigenständig organisiert.
Für den Aufenthalt nützliche Links:
- Homepage der University of Hawaii at Manoa: https://manoa.hawaii.edu/
- Department of Public Health Sciences: http://manoa.hawaii.edu/publichealth/
- International Student Services der University of Hawaii at Manoa: http://www.hawaii.edu/issmanoa/
- Visumantrag USA: http://german.germany.usembassy.gov/visa/
- Student Housing Hawaii: http://www.hawaiistudentsuites.com/
- Waikiki Beachside Hostel: http://www.waikikibeachsidehostel.com/hostelrates.php?gclid=CJzApb-PlMcCFUcTwwod4FMHnQ
Günstige Einkaufsmöglichkeiten:
- Obst&Gemüse: Chinatown Honolulu, Farmers Markets
- Andere Lebensmittel etc.: Walmart, Safeway, Walgreens, Foodland
Persönlicher Erfahrungsbericht:
Visabeantragung für die Vereinigten Staaten ist ein Kapitel für sich. Doch durch die Unterstützung des International Student Services der University of Hawaii at Manoa war es sehr gut machbar. Beachten sollte man nur, dass der zeitliche Rahmen von mindestens 90 Tagen definitiv benötigt wird, um sein Visum rechtzeitig in den Händen zu halten. Und das Durcharbeiten durch das bürokratische Chaos hat sich gelohnt. Mitten im Pazifik, knapp 4000 km von Festland entfernt, landeten wir am 01. März in Honolulu um für dreieinhalb Monate an dem Ort zu arbeiten, der für uns die Vorstellung vom Paradies geprägt hat. Die Stadt empfing uns mit ihrem ganzen Trubel, den Lichtern und einer ganzen Menge Aloha. Die ersten Tage kamen wir im Waikiki Beachside Hostel, zwei Straßen vom berühmten Waikiki Beach entfernt, unter, da wir noch keine Wohnung hatten. Für den Anfang war diese Lösung wirklich perfekt, da wir viele Kontakte knüpfen konnten. Knapp zwei Wochen später zogen wir dann in unser kleines aber feines Apartment am Ala Wai Kanal, welches für die nächsten dreieinhalb Monate unser home away from home werden sollte. In unseren ersten Tagen mussten wir feststellen, dass die Lebenserhaltungskosten doch nicht vergleichbar mit dem amerikanischen Festland oder geschweige denn Deutschland sind. Für Obst, Gemüse, Milch und andere Produkte kann man den deutschen Preis mindestens mal verdreifachen. Vergleichsweise günstig einkaufen lässt es sich in Chinatown, oder auf dem zahlreichen Farmers Markets, die in der ganzen Stadt eigentlich täglich stattfinden. Walmart und Alternativen wie Safeway und Foodland sind ebenfalls gute Adressen. Meiden sollte man jedoch die an jeder Ecke vertretenen „abc Stores“, in denen man zwar so ziemlich alles findet, von Lebensmitteln über Waschmittel bis hin zu Souvenirs und Handtüchern, sich aber dumm und dämlich zahlt! Zum Thema Geld lässt sich außerdem sagen, dass eine Kreditkarte unabdingbar ist. Die gängigen Karten wie Visa, Mastercard oder American Express werden in eigentlich allen Läden, sogar kleineren Souvenirständen, akzeptiert. Und bei der Anschaffung sollte man sich genau informieren, da bei einigen Karten mit entsprechender Ausstattung die notwendige Auslandskrankenversicherung bereits mit inbegriffen ist.
Zur Universität in Manoa lässt sich sagen, dass sie sehr schön gelegen, direkt vor den vulkanischen Bergen Oahus gelegen ist. Viel Grün empfängt uns bei Betreten des Campus und auf dem Weg zu unserem Arbeitsplatz, den wir jeden Tag per Rad zurückgelegt haben (auf Hawaii sind Radfahrer eigentlich vollwertig Verkehrsteilnehmer und die Autofahrer sind
angehalten die „road“ zu „sharen“, das hat sich hin und wieder allerdings etwas schwierig gestaltet). Unsere fachliche Betreuung war genauso toll, wie unsere Kollegen, mit denen wir bald ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut hatten und auch an den Wochenenden viel unternahmen. In der Uni hatten wir unsere eigenen Arbeitsplätze, an denen wir uns während unserer Zeit im Department of Health mit zwei laufenden Projekten beschäftigten, wobei eines gerade im Feld war und wir deshalb für 3 Wochen an je zwei Tagen nach Waipahu in eine High School fuhren und hautnah dabei waren. Des Weiteren beschäftigten wir uns mit Datenauswertung und schrieben derweil an unseren wissenschaftlichen Papern. Anfängliche Sprachschwierigkeiten waren schnell vergessen, wir lebten uns schnell ein und lernten die Insel lieben. An freien Tagen und Wochenenden erkundeten wir Oahu, sahen grüne Meeresschildkröten und schwammen mit Delfinen, sammelten unzählige Eindrücke und Erfahrungen. Mit dem Bus lässt sich die ganze Insel gut erkunden, man lernt dabei auch wunderbar das hawaiianischen Lebensgefühl, das ALOHA, kennen und zu seinem eigenen zu machen, denn der Bus braucht eine ganze Weile von A nach B. Und da kommt es schon auch mal vor, dass der Busfahrer verlauten lässt, es sei jetzt doch schon ein langer Tag gewesen und bitte alle Fahrgäste aussteigen und den nächsten Bus nehmen sollen. Aber was solls! Wir haben hier so viel Freundlichkeit und Aloha-Spirit erfahren, uns herrlich mit Einheimischen und Zugezogenen unterhalten und Land und Leute zu schätzen gelernt. Das Meer um die Ecke, die wahnsinns-Natur, tolle Kollegen und eine fachlich sowie menschliche super Betreuung. Wir sind definitiv nicht das letzte Mal im Paradies auf Erden gewesen.
Aloha. Im Masterstudiengang Sportwissenschaft am KIT in Karlsruhe mit dem Schwerpunkt „Bewegung und Gesundheit“ bietet sich, aufgrund einer Kooperation des Sportinstituts mit internationalen Universitäten, die Möglichkeit, im Ausland ein Praktikum zu absolvieren oder an einem Forschungsprojekt teilzunehmen. Wenn es ein englischsprachiges Land sein soll, kommen beispielsweise Hawaii und San Diego in Frage.
Ich entschied mich für Hawaii und konnte an der Universität of Hawaii at Manoa im Office of Public Health Studies an zwei unterschiedlichen Projekten mitarbeiten. Zum einen absolvierte ich ein Praktikum, indem es darum ging, „körperliche Aktivität, gesunde Ernährung und einen generellen gesunden Lebensstil“ in der Schule von Waipahu zu fördern. Die Idee war, Schülern der 12. Klasse Informationen zu diesem Thema und darüber hinaus pädagogische Handlungsempfehlungen zu vermitteln. Sie sollten befähigt werden, ihr neu erworbenes Wissen an Schüler der 11. Klasse so weiterzugeben, dass diese wiederum in der Lage sind, ihr Wissen erneut an jüngere Schüler, in diesem Fall Schüler aus der 9.Klasse weiter zu geben. Neben vorbereitenden Aufgaben und der Einarbeitung in die Materie bestand meine Aufgabe darin, Teile der Unterrichtseinheiten vorzubereiten und an Schüler der 12. Klasse zu vermitteln, sowie die Begleitung der Unterrichteinheiten der Schüler untereinander. Insgesamt sollte der Einfluss von Gleichaltrigen bei der Wissensvermittlung betrachtet werden.
Mein zweites Projekt, das ich im Rahmen eines Forschungsmoduls absolvierte, bezog sich auf die Bearbeitung von Daten, die sich mit körperlicher Aktivität, gesunder Ernährung und einen generellen gesunden Lebensstil befassen. Für die Daten waren Befragungen mit mehreren Kohorten durchgeführt worden, welche jeweils 5 und 10 Jahre später noch einmal wiederholt worden waren, um einen eventuellen Entwicklungstrend betrachten zu können. Meine Aufgabe bestand zunächst darin, die vorhandenen Daten zusammenzufügen und zu ordnen. Anschließend wertete ich die Daten in Hinblick auf mögliche Zusammenhänge von körperlicher Aktivität Kindes und Jugendalter auf körperliche Aktivität zu einem späteren Zeitpunkt im Leben aus. Zudem wurden die Auswirkungen von körperlicher Aktivität auf Stress, auf den allgemeinen Gesundheitszustand und auf akademische Faktoren, ausgewertet.
An der Universität of Hawaii at Manoa sind ca. 20.000 Studenten eingeschrieben. Die Universität liegt auf der Insel O’ahu und ist etwa 5 km vom Zentrum (Waikiki) der Hauptstadt Honolulu entfernt. Sie ist von dort leicht per Bus oder Fahrrad zu erreichen. Für meine Tätigkeit am Office of Public Health wurde mir in einem kleinen Büro ein Computer bereitgestellt. Da ich nicht an Vorlesungen und Seminaren teilnehmen konnte, sind darüber hier keine weiteren Infos zu finden. Für Pausen bietet der Campus Sitzgelegenheiten und Grünflächen zur Erholung an. Es gibt eine- für Studenten meist frei zugängliche- Sporthalle und ein Fitnessstudio, welche beide in sehr gutem Zustand sind. Für das Mittagessen stehen verschiedene Menus zur Auswahl, die an 2-3 Standorten angeboten werden. Das Zentrum der Hauptstadt Honolulu, die auf O’ahu, einer von 8 Hauptinseln Hawaiis liegt, ist recht touristisch mit vielen Hotels und einer großen Einkaufsstraße in unmittelbarer Entfernung zum Strand.
In Honolulu regnet es eher selten, da der Regen meist in den Bergregionen hängen bleibt. Es gibt hin und wieder kurze Regenschauer, auf die sofort Sonnenschein folgt, so dass tolle Regenbögen zu sehen sind. Die Temperaturen bewegen sich das gesamte Jahr über zwischen 25 und 30 Grad. Sobald man das Zentrum der Stadt oder die Highways der Insel verlässt, ist man entweder direkt am Strand oder relativ schnell im Grünen und kann die Landschaft auf einem Hike erkunden, von denen es sehr viele gibt. Die Schwierigkeitsstufen umfassen lockere, kurze flache Strecken bis hin zu gefährlichen Kletterrouten sogar ohne Sicherung. Wer mag, kann auch zwischen 3 und 4 Uhr nachts starten und mit Taschenlampe ausgerüstet, einen der vielen Berge erklimmen, um von dort aus den Sonnenaufgang zu erleben. Einige gute Hikes sind auf folgender Homepage zu finden. http://www.unrealhawaii.com/
Nach einem Hike kann man sich auf diverse leckere Spezialitäten freuen. Eine gute Möglichkeit zum Einkauf bieten Farmers Markets, welche an unterschiedlichen Tagen an unterschiedlichen Orten stattfinden und eine große Auswahl an leckeren Früchten wie Ananas, Mangos, Papaya, Kokosnüssen etc. bieten. Oder man findet Angebote an einem Stand direkt neben der Straße. Eine Möglichkeit, hawaiianische Spezialitäten auszuprobieren bietet das Luau, ein polynesischer Festschmaus, bei dem es Schweinefleisch aus dem Ofen gibt (Kalua pig). Diese sogenannten „Kochfeste“ finden unter freiem Himmel statt, das Fleisch wird in einer Erdgrube gebacken. Optimalerweise wird man von Einheimischen dazu eingeladen. Man kann diese „Feste“ aber auch als Touristenattraktion buchen und bekommt noch ein zusätzliches Programm geboten. Sehr traditionell sind vor allem auch Fisch und Poi, ein Brei, der aus der Tarowurzel gewonnen wird und gewöhnungsbedürftig schmeckt. Ein typisch hawaiianisches Essen könnte auch aus Lomi Lomi Salmon (Salat mit Lachs und Gemüse) oder Poke (Fischsalat) mit einem Haupia (Kokosnusspudding) als Nachtisch und einem hawaiianischen Fruchtpunsch bestehen. Mittlerweile ist auch der sogenannte „Plate Lunch“ sehr verbreitet. Er besteht aus Reis, Makkaronisalat und Fleisch wie z.B. Chicken-Katsu. Außerdem gibt es das bekannte Gericht Loco Moco, bei dem ein Hamburger Steak mit einem Ei auf Reis mit Soße serviert wird. Typische Nachtische sind Shave Ice (Schabeeis) bei dem – wie der Name schon sagt – fein geschabtes Eis mit farbigem Sirup übergossen wird. Unter dem Eis verbergen sich entweder eine Eiscreme oder Azukibohnen, die die verschiedenen Aromen des Sirups abrunden. Schließlich sollte man nicht versäumen, Malasadas auf Hawaii zu probieren. Diese ursprünglich aus Portugal stammenden Krapfen werden besonders gut in der Bäckerei Leonard’s zubereitet. Zudem gibt es viele Ananasplantagen, allerdings kosten die Lebensmittel in der Regel zwei- dreimal so viel wie in Deutschland. Im Supermarkt „Don Quijote“ (801 Kaheka St, Honolulu, HI 96814) kann man gut einkaufen.
In der Freizeit kann man an vielen unterschiedlichen Wassersportangeboten wie z.B. schnorcheln teilnehmen. An mehreren Stränden ist kostenloses Schnorcheln möglich und man kann eine Vielzahl an Fischen bestaunen. Bereits ab dem 2. Mal lohnt es sich preislich eine eigene Schnorchelausrüstung zu zulegen anstatt eine zu mieten. Am bekanntesten ist die Hanauma Bay, bei der man mit einem Studentenausweis der UH Manoa kostenlos reinkommt. Mit etwas Glück sieht man auch Schildkröten, z.B. am Laniakea Beach an der Nordseite der Insel. Es gibt zudem genügend Möglichkeiten, sich ein Surfbrett auszuleihen. Wenn man regelmäßig surfen gehen will, macht es vielleicht Sinn, sich ein Surfboard zu kaufen. Eine hilfreiche Seite, um billigere gebrauchte Surfboards oder andere Artikel zu erwerben ist www.craigslist.org. Für Anfänger sind die Strände in der unmittelbaren Umgebung von Waikiki gut zum Surfen geeignet. Für Profis ist dagegen besonders die Nordseite der Insel interessant, an der je nach Jahreszeit riesige Wellen anzutreffen sind und auch Wettbewerbe stattfinden. Man sollte sich jedoch gut informieren, da es je nach Strömung auch für sehr gute Schwimmer schnell gefährlich werden kann.
Wem all das zu viel Action ist, für den gibt es eine große Auswahl an Stränden, um zu relaxen. In Waikiki sind viele Touristen. Andere Strände sind dagegen deutlich ruhiger und besonders zum Sonnenaufgang und -untergang ist es dort sehr schön. In Hawaii gibt es viele verschiedene gute Unisportmannschaften, deren Spiele man sich anschauen kann. Die Frauenmannschaft ist im Volleyball sehr erfolgreich. Obwohl es „nur“ Unimannschaften sind, ist die Stimmung sowohl bei den Volleyball- als auch bei den Basketballspielen sehr gut. Im größten Stadion, dem Aloha Stadium, spielt die Footballmannschaft. Auch wenn diese meist nicht den größten Erfolg hat, lohnt es sich, ein Spiel anzuschauen und die Stimmung dort zu erleben.
Wer selbst aktiv sein will und etwas mehr Adrenalin braucht, für den gibt es zudem die Möglichkeit eines Fallschirmsprungs. Schließlich bietet es sich an, nach dem Praktikum oder auch am Wochenende eine der Nachbarinseln zu besuchen. Die Flüge zu den Nachbarinseln sind recht unkompliziert und die reine Flugzeit liegt unter einer Stunde. Die Kosten für den Hin- und Rückflug auf eine Insel liegen bei ca. 130$. Es bietet sich an, dort einen Mietwagen zu buchen, besonders
dann, wenn man nur begrenzte Zeit auf den Inseln hat, lässt sich mit einem Auto viel Zeit sparen.
Bei der Organisation des Auslandsaufenthalts ist neben Bewerbung, Visum, Buchung des Flugs, die Wohnungssuche zu erledigen. Man kann in einem Hostel nur für kurze Zeit unterkommen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Hostels gibt, bei denen man auch in kleinen Wohngemeinschaften für einen längeren Zeitraum wohnen kann. Z.B. beim HI-Honolulu Hostel, 2323A Seaview Ave, Honolulu, Hawaii, 96822, allerdings nur für männliche Studenten. (https://www.hihostels.com/de/hostels/hi-honolulu). Es gibt dort eine Gemeinschaftsküche und zwei Gemeinschaftsbäder. Insgesamt gibt es vier Zimmer mit jeweils zwei Bewohnern. Man hat also kein privates Einzelzimmer, sondern teilt sich das Zimmer mit einem Mitbewohner, was den Mietpreis deutlich senkt. Je nach dem, in welcher Lage man eine Unterkunft haben möchte und abhängig davon, ob man ein eigenes Zimmer haben möchte oder sich eins teilt, können die Kosten pro Monat zwischen 360$ und 1400$ liegen. Wenn man über ein Hostel eine Unterkunft findet, ist es zudem leichter Kontakte zu anderen zu knüpfen. Dort wohnen Studenten, die längerfristig an der Universität sind oder auch ein Praktikum absolvieren. Zu meiner Zeit setzte sich die Wohngemeinschaft aus den Nationalitäten Japan, Korea, Russland, Frankreich, USA (Kalifornien) und (Deutschland) zusammen. Aufgrund dieser nationalen Vielfalt waren gemeinsame Unternehmungen möglich und man kann auch etwas über andere Länder erfahren wie z.B. bei einem „internationalen Dinner“.
Wenn man als eingeschriebener Student auf Hawaii wohnt, besteht die Möglichkeit, über die International Student Association (ISA) der University of Hawaii in Manoa (UHM) an diversen Aktionen teilzunehmen. (http://www.isauhm.com/)
Generell ist mir positiv aufgefallen, dass die meistens Menschen, die ich kennengelernt habe, sehr zuvorkommend, freundlich und auch gesprächsfreudig waren. Es kann vorkommen, dass man im Bus angesprochen wird und wenn man sich drauf einlässt, in ein interessantes Gespräch verwickelt wird. Generell herrscht eine gemütliche lockere Atmosphäre, was vielleicht am besten mit der allgemein verbreiteten Geste „Shaka“ beschrieben werden kann. Dabei handelt es sich um eine typische Handhaltung, bei der die geschlossene Faust mit abgespreizten Daumen und kleinem Finger gehoben wird. Diese Geste wird zu unterschiedlichen Anlässen gebraucht und nicht nur bei Bekannten angewandt. Sie bedeutet so viel wie „Cool“ oder „Locker“ und wird auch als Gruß oder Dankeschönzeichen beim Autofahrern eingesetzt. Die Zeit auf Hawaii war für mich sehr erlebnisreich und ich kann einen Aufenthalt dort nur empfehlen.
Mahalo. R.M.
"Shaka"
Gasthochschule: Kuban State University of Physical Education, Sport and Tourism (KSUPEST), Department of Pedagogy
Stadt, Land: Krasnodar, Russland
Fakultät (KIT): Institut für Sport und Sportwissenschaft
Programm: Praktikums- und Forschungsaufenthalt (Master)
Aufenthaltsdauer: 5 Monate (22.9.2014 bis 20.02.2015)
Unterbringung: Studentenwohnheim
Für den Aufenthalt nützliche Links:
Visumbeantragung: http://www.russland-visum.eu/
KSUPEST: http://www.kgafk.ru/kgufk_en/html/index.html
Zug fahren: https://vokzal.ru/
Essen bestellen: www.antei-service.ru
Taxi: http://krasnodar.rutaxi.ru/index.html
Auslandskrankenversicherung ADAC:
http://www.adac.de/produkte/versicherungen/auslandskrankenschutzversicher
ung/auslandskrankenschutz_langzeit
Russische Botschaft: http://russische-botschaft.de/de/consulate/visafragen/
Partnerschaft Karlsruhe – Krasnodar: http://www.karlsruhe-krasnodar.de/
Erfahrungsbericht:
Die Frage „Warum gerade Russland?“ (und das noch in dieser politischen Situation)
bestimmte vor meiner Reise, währenddessen und nach meiner Rückkehr einige Gespräche über meinen Auslandsaufenthalt während meines Masterstudiums der Sportwissenschaften. Dieses „Warum“ begründete ich vor meiner Reise mit der einfachen Antwort, dass Russland doch ein interessantes Land zu sein scheint, nichteuropäisch und der Organisationsaufwand im Gegensatz zu anderen Programmen relativ gering ist. Nach meinem Aufenthalt kann ich nun von einigen anderen Eindrücken, die für diese außergewöhnlichen und erfahrungsreichen Erlebnisse sprechen, erzählen.
Alles begann mit meinem Interesse im 1. Mastersemester nochmal eben schnell einen Auslandsaufenthalt im 3. Semester zu organisieren und der Vorstellung des Memorandum of Understanding (MoU) zwischen dem Institut für Sport und Sportwissenschaft und der Kuban State University of Physical Education, Sport and Tourism in Krasnodar innerhalb eines Seminares über berufliche Perspektiven. Das MoU bestand schon länger, nur hatte noch kein offizieller Austausch von Studenten stattgefunden, sodass ein großer Gestaltungsspielraum für individuelle Wünsche innerhalb des Studienfeldes gegeben war. Nach einigen Gesprächen mit den Ansprechpartnern fiel die Entscheidung, für ein Semester gemeinsam mit einer Kommilitonin (ab September 2014) nach Krasnodar zu gehen. Das von der Heimuniversität in der Studienordnung vorgeschriebene Berufspraktikum von 300 Stunden und das Verfassen einer Forschungsarbeit sollten Inhalt des Semesters sein. Die Anerkennung der an der ausländischen Hochschule zu erbringenden Leistungen war im Vorfeld mit den Verantwortlichen abgeklärt und zugesichert. Nachdem das Programm abgesprochen war, konnte das Studentenvisum beantragt werden. Dazu benötigt man eine offizielle Einladung vom Migrationsdienst in Russland, diese wurde von der Universität in Krasnodar beantragt und innerhalb von vier Wochen zugesendet. Zusammen mit anderen erforderlichen Dokumenten (gültiger Reisepass, Angaben über die Rückkehrwilligkeit, Letter of Acceptance, Nachweis einer Auslandskrankenversicherung) wurde das Visum über eine
Agentur (König Tours) beantragt. Nach ca. vier Wochen erhielten wir unser Visum (Kosten ca. 100 Euro). Die Auslandskrankenversicherung haben wir, ohne Mitglied beim ADAC zu sein, dort für ca. 190 Euro (Zeitraum 6 Monate) abgeschlossen. Neben der Beantragung des Visums und der Bewerbung für PROMOS fielen keine weiteren bürokratischen Arbeiten an. Um zumindest rudimentäre Grundkenntnisse über die russische Sprache mitzubringen, besuchten wir einen normalen, wöchentlichen Russischsprachkurs von der Uni aus. Das Beherrschen von Russisch war jedoch keine Voraussetzung für den Aufenthalt, da uns zuvor zugesichert worden ist, dass unsere Praktikums- und Forschungsarbeit Betreuerinnen Englisch sprechen würden sowie einige andere. Die Forschungsarbeit sollte auch auf Englisch verfasst werden.
Ende September flogen wir über Istanbul nach Krasnodar (Flugkosten ca. 120 Euro nur Hinflug) und wurden von den Ansprechpartnern der Universität und deren Chauffeur am Flughafen abgeholt. Zu unserer Überraschung war noch eine Übersetzerin mitgekommen, da unsere Ansprechpartner wiedererwartend nicht gut Englisch sprachen. Gemeinsam fuhren wir zum Studentenwohnheim, in dem wir die gesamte Zeit wohnten. Wir waren auf dem Gastdozentenflur zu zweit in einem gemütlichen Zimmer mit Bad untergebracht. Die russischen Studenten wohnten auf den benachbarten Fluren zu viert oder zu sechst in kleinen Zimmern ohne eigene Bäder. Diese befanden sich separat für alle Studenten auf dem Flur. Wir hatten zudem eine eigene große Küche, in der wir gelegentlich Besuch von Gastdozenten hatten. Die ersten Tage wurden wir von zwei russischen Studentinnen in Empfang genommen, die uns die Universität und Stadt zeigten sowie uns zu allen offiziellen
Treffen begleiteten. Sehr schnell fiel mir auf, dass alle sehr fröhlich, freundlich und
zuvorkommend waren. Bei offiziellen Treffen in der Uni mit dem Rektor und den
Ansprechpartnern galt eine andere Kleiderordnung, als bei uns in Deutschland bekannt: Frauen tragen auf jeden Fall hohe Schuhe und dazu ein Kleid oder einen Rock und die Schultern sind immer bedeckt! Nach einer Woche Eingewöhnungszeit lernte ich unsere Russischlehrerin kennen, denn wir sollten und wollten noch ein bisschen mehr Russisch lernen. So verbrachten wir die nächsten vier Wochen mit täglichen Russischstunden und weiteren offiziellen Treffen. Zufällig wurde auch noch der Stadtgeburtstag von Krasnodar gefeiert, zu dem Delegierte aus der Partnerstadt Karlsruhe gekommen waren und die uns eingeladen hatten. So lernte ich innerhalb eines Wochenendes viele Leute, kulturelle Tänze, landestypische Aufführungen, eine bunte Kultur und Wodka kennen. Neben dem Russischunterricht wurden in der Anfangszeit extra Vorlesungen auf Englisch für uns (Zwei!) organisiert. Das war äußerst spannend und so bekamen wir Einblicke in weitere Arbeits- und
Forschungsfelder der Universität (Olympische Erziehung, Sportpsychologie und
Sportmedizin). Nach einigem Hin und Her fing Mitte Oktober mein Praktikum an einem Gymnasium (Schwerpunkt Naturwissenschaften), welches zu den 150 besten Schulen Russlands gehört, an. Die Russen und besonders die Verantwortlichen für unseren Austausch waren sehr darauf bedacht, dass wir nur das Beste zu sehen bekommen. Leider sprach an der Schule bis auf die Englischlehrerin niemand richtig Englisch, sodass ich die ersten
Wochen eher im Sportunterricht hospitierte, als selbst zu unterrichten. Ich lernte schnell die wichtigsten Vokabeln und schon bald konnte ich unterrichten. Die meiste Zeit war ich den vierten Klassen zugeteilt, mit denen ich später auch die motorischen Tests für meine Forschungsarbeit durchführte. Zu Anfang war ich etwas geschockt, als die Schülerinnen in die Sporthalle einmarschierten und die gesamten Schulsportstunden unter schon fast militärischer Disziplin stattfanden. Ziemlich schnell verstand ich, dass das für die Kinder Schulalltag ist, sie diesen nicht anders kennen und deshalb war alles völlig normal. Ich gewöhnte mich schnell an die unterschiedlichen Lehrmethoden und Inhalte der Sportstunden. So war ich auch nicht mehr erschüttert, als eines Tages Fünftklässlerinnen mit Gewehren in die Sporthalle einmarschierten und eine Art Choreografie einübten – das ist in
Russland üblich und jedes Kind lernt irgendwann in der Schule mit einem Gewehr
umzugehen. Des Weiteren wurden jegliche Festlichkeiten in der Schule und in der
Universität gefeiert, zu denen ich stets eingeladen war. So erlebte ich, wie Tausend
Schülerinnen den Geburtstag ihrer Rektorin feierten und wie Studentinnen mit einer riesen Feierlichkeit und unglaublich akrobatischen und tänzerischen Einlagen das alte Jahr verabschiedeten.
Bis Dezember ging bzw. fuhr ich jeden Tag mit der Straßenbahn zur Schule - dort gibt es die Fahrkarte noch bzw. nur direkt beim Schaffner, der manchmal kommt und manchmal auch nicht. Feste Fahrpläne gibt es ebenfalls nicht. Die Bahnen kommen aber trotzdem regelmäßig und bringen einen überall hin. In meiner Freizeit freundete ich mich mit den wenig englischsprechenden Gleichaltrigen an und lernte so das Studentenleben in Krasnodar kennen. Das Besuchen von kleinen Konzerten in Bars, die Teetrinkgewohnheiten und das Erkunden einer Riesenstadt mit vielfältigen Möglichkeiten (naheliegende Parks, wöchentliche Straßenmärkte, Einkaufszentren und kulturelle Veranstaltungen) machten das Leben in einer anderen Kultur einfach und äußerst angenehm. Nach einer kleinen Rundreise nach Sochi, Wolgograd, Moskau und St. Petersburg über die Weihnachtstage ging es dann Mitte Januar los, die zuvor gesammelten Ergebnisse zu Verschriftlichen. Dies gestaltete sich teilweise als schwierig, da die Bibliotheken keine englische Literatur besitzen und themenbezogene Artikel aus dem Russischen in das Englische übersetzt werden mussten. Außerdem sprach meine Betreuerin wirklich kein
Englisch und meine Russischlehrerin war bei unseren regelmäßigen Treffen immer dabei und musste übersetzen. Die Zeit verging wie im Flug und kurz vor unserer Abreise Ende Februar präsentierten wir unsere Forschungsergebnisse vor einem ausgewählten Personenkreis der Universität, der sich aus hochrangigen Mitarbeitern der Universität zusammensetze. Die freie Zeit vor unserem Abflug nutzten wir, um uns bei allen Beteiligten zu bedanken und die zwei russischen Studentinnen kennenzulernen, die nächstes Semester durch das Austauschprogramm an unser Institut kommen. Außerdem machten wir kleine Tagesausflüge mit unserer Russischlehrerin, die uns die ganze Zeit zur Seite stand und zur
Freundin geworden ist.
Erst nach meiner Rückkehr wurde mir bewusst, wie anders und außergewöhnlich das Leben in Russland doch ist. Durch die reibungslose Integration und Eingliederung in das russische Studentenleben wurde vieles schnell zur Normalität und ich akzeptierte u.a. die politische Gespaltenheit der Bevölkerung, die große Spanne zwischen Arm und Reich, die sich einerseits durch viele arme alte Menschen ausdrückte und sich andererseits in den unterschiedlichen Straßen- und Bauverhältnissen wiederspiegelte und die Affinität einer Nation zur Selbstdarstellung und innigen Gemeinschaftskultur. Während und auch noch nach dem Aufenthalt durfte ich viel lernen, sowohl über mich selbst als auch über eine andere Kultur, die sich durch eine enorme laissez-fair Lebensweise, die auch im universitären
Strukturen und im Bildungssystem wiederzuerkennen ist, auszeichnet.
Sein und Schein spielt in Russland in allen Lebensbereichen eine große Rolle und ihr Dasein bot mir einen tiefen Einblick in eine gespaltene Lebensweise, die einen an Erzählungen der Großeltern von vor 30 Jahren erinnert und trotzdem eine außergewöhnliche und prägende Lebenserfahrung für mich darstellt und die mich auf meinem weiteren Weg begleiten wird.
Gasthochschule/ Universität: Kuban State University of Physical Education, Sport and Tourism
Stadt, Land: Krasnodar, Russland
Fakultät (KIT): Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Sport und Sportwissenschaft
Dauer des Aufenthalts: von 21.09.2014 bis 20.02.2015
Unterbringung: Die Unterkunft wurde uns von der Universität zur Verfügung gestellt, im Gastdozententrakt des Studentenwohnheimes. Die Unterbringung war für den Aufenthalt optimal. Zweibettzimmer mit kleinem Badezimmer (Dusche, Waschbecken, WC) und angrenzender Gemeinschaftsküche auf dem Flur.
Für den Aufenthalt nützliche Links:
- Homepage der Kuban State University: http://www.kgafk.ru/kgufk_en/html/dos.html
- Migration Office der Universität: http://www.kgafk.ru/kgufk_en/html/vipusk.html
- Visaagentur für Russland: http://www.russland-visum.eu
- Allgemeine Information bevor es losgeht: http://www.studieren-russland.de/das-abc-der-vorbereitung/
- Taxiunternehmen in Krasnodar: http://www.krasnodar.rutaxi.ru
- russische Tastatur: russtast.de
Persönlicher Erfahrungsbericht:
Da unser Auslandsaufenthalt aufgrund der Kooperation und des vorhandenen Memorandum of Understanding zwischen der Kuban State University und dem Forschungszentrum für den Schulsport und den Sport von Kindern- und Jugendlichen (FoSS) zustande kam, wurden wir bei unseren Vorbereitungen sehr gut unterstützt. Unsere Abenteuerplanung begann mit der Visabeantragung für Russland, die sich über eine ausgewiesene Fachagentur unkompliziert abwickeln ließ. Anfang Juni hatte ich mein Visum beantragt, um Ende September meinen Auslandsaufenthalt anzutreten. Bei der Auslandsversicherung muss man beachten, dass nicht alle Versicherungen für Russland anerkannt werden. Beispielsweise findet man auf der Homepage der Visaagentur eine Liste mit anerkannten Versicherungen für Russland. Das beste Preis- Leistungsverhältnis habe ich bei der ADAC Schutzbrief- Versicherungs AG gefunden (als Mitglied ist der Preis nochmals niedriger). Nachdem wir uns entschieden hatten, unseren Aufenthalt zu verlängern, war es auch kein Problem die Auslandsversicherung dementsprechend anzupassen. Um die Versicherung abzuschließen ist es am einfachsten bei der ADAC Geschäftsstelle vorbei zu gehen. Zusätzlich wurde uns mitgeteilt dass man für die Einreise einen HIV- Test vorlegen muss, den wir jedoch nicht benötigt haben. Bei der Ankunft am Flughafen erhält man dann eine Migrationcard, die man bei der Ausreise mit seinem Reisepass wieder vorlegen muss.
Vor Ort wurden wir von Seiten der Universität gut betreut. Nach unserer Ankunft sind wir direkt am Flughafen von unserem Ansprechpartner, dem Master- Studiengangsbeauftragten und einer Deutsch Lehrerin in Empfang genommen worden. Die erste Woche haben wir genutzt um alle organisatorischen Dinge (Bsp. Registrierung im Land und an der Universität) abzuhandeln. Hierbei war das Migration Office der Universität, dass sich direkt hinter dem Studentenwohnheim befindet sehr hilfreich. Nach der ersten Woche begann unser Sprachkurs, dieser war zum einen von Seiten der Universität gewünscht, wir hatten jedoch auch persönlich großes Interesse um unsere angeeigneten Grundlagen in der russischen Sprache weiter zu vertiefen, die wir uns im Vorfeld am Sprachenzentrum angeeignet hatten. Ergänzend zum Sprachkurs begann dann mein Praktikum am Trainingszentrum für Wassersport (Schwerpunktsportarten Kanu- Rennsport und Segeln). Zu Beginn habe ich am Trainingszentrum einige Trainingseinheiten begleitet und anschließend mit Athleten von verschiedenen Leistungsniveaus, sportartspezifische und sportartunspezifische Testungen und Messungen durchgeführt. Ergänzend habe ich an der Universität an der Fakultät für Physiologie weitere Testmaßnahmen absolviert. Die gewonnenen Daten konnte ich im Anschluss für meine Forschungsmodule nutzen, die ich im Zuge meines Auslandsaufenthaltes vor Ort geschrieben habe. Bei der Betreuung der Arbeit kam es hin und wieder zu kleineren Schwierigkeiten aufgrund der sprachlichen Barriere. Hier war unsere Russischlehrerin eine sehr große Hilfe. Zum Abschluss haben wir unsere Daten in einer kurzen Präsentation vorgestellt. Während unseres Aufenthaltes haben wir durch drei Vorträge von englischsprachigen Dozenten (die extra für uns gehalten wurden) zusätzliche Einblicke in verschiedene Fachrichtungen der Sportwissenschaft erhalten.
Die Lage der Kuban State University mit dem nahegelegenen Wohnheim befindet sich in fußläufiger Nähe zum Stadtzentrum. Das Stadtzentrum bzw. die Hauptverkaufsstraße von Krasnodar ist mit der Kaiserstraße in Karlsruhe zu vergleichen. Toll war, dass die Hauptverkehrs- und verkaufsstraße am Wochenende für alle Verkehrsmittel geschlossen war und diese zur Schlendermeile wurde, an der sich viele Straßenkünstler getummelt haben. Man merkt deutlich dass sich die Stadt im Umbruch befindet (es wurde bereits viel Neues gebaut und es wird noch immer gebaut). Lebensmittelgeschäfte findet man an jeder Ecke und direkt hinter der Hauptstraße gibt es einen riesigen Obst- & Gemüsemarkt der jeden Tag geöffnet ist. Die Preise für Nahrungsmittel sind im Vergleich zu Deutschland etwas günstiger. An der Hauptstraße gibt es neben den Geschäften noch eine große ``Shopping- Mall´´ in der man auch alles findet (Kleidergeschäfte, Drogerie, Food- Court, Supermarkt…).Unweit vom Stadtzentrum in 20-25 minütiger Entfernung mit dem Bus erreicht man drei weitere ``Shopping-Malls´´. Die Bezahlung mit Maestro, Visa-, Mastercard ist in allen Geschäften möglich. Ebenso kann man für eine Gebühr von ca. 5 €uro an allen Automaten maximal 7000 bis 10000 Rubel (110 bis 155 €uro) abheben oder im Vorfeld in Deutschland bei der Reisebank Geld wechseln.
Zu Land und Leuten lässt sich sagen, dass man bei den russischen Bürgern ab und zu die irritierenden Blicke bemerkt hat, wenn man sich auf Deutsch oder Englisch unterhalten hat, da der Tourismus sich wohl eher auf die eigenen Einwohner beschränkt. Insgesamt waren die russischen Leute sehr aufgeschlossen, freundlich und hilfsbereit uns gegenüber auch wenn der Austausch nicht immer ganz einfach war. Die Uhren ``ticken´´ vor Ort natürlich auch etwas anders, es ist völlig normal zu spät zu einem vereinbarten Termin zu kommen und die Deutsche Pünktlichkeit ist für die russischen Leute sehr ungewohnt…das wird man aber nicht nur in Russland so erleben.
Gasthochschule/Universität: Udayana Bali
Stadt, Land: Bali, Indonesien
Fakultät (KIT): Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Sport und Sportwissenschaft
Dauer des Aufenthalts: 01.09.2017-14.12.2017
Unterbringung: Die Unterkunft wurde von uns eigenständig organisiert
Für den Aufenthalt nützliche Links:
https://www.studyinbali.com/de/sport/?gclid=EAIaIQobChMIm_bt4eXj3wIVSed3Ch1oWgB_EAAYAiAAEgLxyPD_BwE
Persönlicher Erfahrungsbericht:
Dass wir einen Auslandsaufenthalt während unseres Studiums machen wollten war uns schon lange klar, nur wo sollte es hingehen und soll es ein Praktikum oder Auslandssemester sein? Nachdem wir uns auf der Homepage etwas schlau gemacht haben wussten wir zumindest, dass es ein Auslandssemester werden sollte. Zusätzlich stöberten wir etwas im Internet und stießen auf die Organisation studyinbali, welche verschiedene Studiengänge im Rahmen eines Auslandssemesters auf Bali anbieten. Relativ schnell fiel die Entscheidung: Es geht im Wintersemester 2017/2018 auf Bali, um dort an der Udayana University den Studiengang Sports & Physiotherapy zu studieren. Gesagt, Getan am 01.09. ging es dann nach allen Vorbereitungen (Visum beantragen, Motivationsschreiben, Lebenslauf, Unterkunft organisieren, Flug buchen etc.) endlich los und wir landeten auf dem schönen Bali, welches für die kommenden 5 Monate unser Zuhause sein sollte.
Über das Portal „Auslandssemester-Bali.de“ hatten wir schon im Voraus unsere Unterkunft gebucht, eine Apartmentanlage, welche wir uns mit noch 10 anderen Studenten teilten. Nachdem wir am nächsten Tag unseren Roller über unseren Vermieter bekamen ging unser „Balilife“ los und der erste Unitag stand bevor. Nach einer etwa 20 minütigen Rollerfahrt im Baliverkehr (Verkehrsregeln? Fehlanzeige!) erreichten wir die Udayana Universität und lernten dort unsere Kommilitonen kennen. Wir waren in einem kleinen Raum mit ungefähr 30 Studenten untergebracht und hatten jeden Tag von 9:00-13:00 dort die Vorlesungen. Insgesamt hatten wir 5 verschiedene Module. Diese waren: Physical Health & Fitness, Bahasa Indonesia & Indonesian Culture, Watersports (hier lernten wir zum Beispiel das Surfen), Sports Science & Physiotherapy und Sports oft the Tropics. In jedem Fach mussten wir einen Vortrag halten und/oder wöchentliche Hausaufgaben (Studien bearbeiten, Hausarbeiten schreiben) abgeben. Außerdem hatten wir jeden Donnerstag eine Exkursion. Zum Beispiel Tauchen, Massageworkshop, Surfen, Yoga, Raften, Tauchen, Canyoning und und und….
Abseits der Uni bietet Indonesien zudem viele Möglichkeiten, um sich sowohl kulturell als auch menschlich weiterzuentwickeln. Neben vielen Surfeinheiten, genossen wir zum Beispiel auch das superleckere und vor allem extrem günstige indonesische Essen, machten viele Wochenendtrips, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden und nutzen die 2-wöchigen Semesterferien, um das Land Indonesien weiter kennenzulernen.
Insgesamt können wir jedem nur empfehlen, selbst die Erfahrung zu machen ein Auslandssemester auf Bali zu absolvieren, denn neben dem sehr abwechslungsreichen Studium und der faszinierenden Kultur lohnt es sich schon allein wegen den zwischenmenschlichen Erfahrungen, die wir dort sammeln konnten. Wir haben die Zeit dort sehr genossen und blicken immer wieder aufs Neue gerne darauf zurück.
Gasthochschule / Institution: planet.training
Stadt, Land: Balangan, Bali, Indonesien
Fakultät (KIT): Geistes- und Sozialwissenschaften
Aufenthaltsdauer: 01.08.2018 – 21.12.2018
Unterbringung: Studio C31 Guesthouse Jimbaran
Für den Aufenthalt nützliche Links: planet.training
Erfahrungsbericht Auslandspraktikum planet.training:
Auf mein Auslandspraktikum bei planet.training wurde ich aufmerksam durch einen Do-zenten des Sportinstituts des KIT. Nach darauffolgender Auseinandersetzung mit dem Praktikum und erster Kontaktaufnahme mit der potenziellen Praktikumsstelle, habe ich meine Bewerbung abgeschickt und mich mehrmals mit meinem Arbeitgeber unterhal-ten. Nachdem ich das Praktikum zugesichert bekommen habe, habe ich mich mit den Themen Organisation von Visum, Flug und Flughafentransfer, Unterkunftssuche und Mobilität vor Ort, Auslandsversicherung, Reiseimpfungen und Bewerbung für das PROMOS Stipendium auseinandergesetzt. Doch noch bevor ich mich auf diese Aufga-ben konzentrieren konnte, musste ich mit der Studiengangsleitung meines Masterstudi-ums der Sportwissenschaft mit Profil Bewegung und Sport im Kindes- und Jugendalter abklären, ob ich das Auslandspraktikum bei planet.training als das für den Master vor-gesehene Berufspraktikum über 300 Stunden genehmigt bekomme. Da es sich bei pla-net.training um ein Online-Tool für Fußballtrainerinnen und Trainer im Amateur- und Jugendfußballbereich handelt, das primär zum digitalen Teammanagement dient, war die Verbindung zu dem Masterprofil BuK gegeben. So konnte ich mich um die Koordi-nierung der anderen Angelegenheiten kümmern. Zuerst ging es an die Beantragung des Visums beim Generalkonsulat der Republik Indonesien in Frankfurt am Main. Da es für Indonesien kein offizielles Praktikumsvisum gibt, bleibt nur die Möglichkeit ein Tou-ristenvisum über 60 Tage zu beantragen, das viermal um 30 Tage verlängerbar ist. Das heißt, ein maximaler Aufenthalt von bis zu sechs Monaten in Indonesien ist möglich. Zur Beantragung des Visums benötigt man einen aktuellen Reisepass mit einer Gültigkeits-dauer von mindestens sechs Monaten, eine Kopie der ersten Seite des Reisepasses, das ausgefüllte Visumantragsformular des indonesischen Generalkonsulats, ein Passfo-to in Farbe, den Reiseplan mit Hin- und Rückflug nach und aus Indonesien, den Über-weisungsbeleg der Visagebühren, sowie einen Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel. Pro Aufenthaltstag in Indonesien werden 50 € veranschlagt. Alle gesammelten Unterlagen werden per Post, mitsamt eines vorfrankierten Rücksendeumschlags, an das Generalkonsulat in Frankfurt am Main geschickt. Sollten Unterlagen fehlen, wird man telefonisch kontaktiert. Nach spätestens vier Wochen bekommt man Bescheid, ob man das Visum erhält. Deshalb sollte man sich rechtzeitig darum kümmern. Den Hin- und Rückflug habe ich über STA Travel gebucht. Für Studierende gibt es dort günstige Tarife, und gleichzeitig kann man im Karlsruher Büro am Durlacher Tor für 15 € einen internationalen Studentenausweis anfertigen lassen, mit dem man im Zielland weitere Vergünstigungen erhält. Flughafentransfer, Unterkunftssuche und Mobilität vor Ort wa-ren für mich kein Aufwand, da meine Praktikumsstelle eine Kooperation mit einem Un-terkunftsanbieter, dem Studio C31 Guest House in Jimbaran, hat, in dem alle Praktikan-tinnen und Praktikanten von planet.training für die Zeit des Praktikums untergebracht werden. Zudem wurde mir von der Unterkunft zu günstigen Konditionen ein Moped zur Verfügung gestellt, mit dem meine Mobilität gewährleistet war. Mit dem Moped ist man auf Bali sehr mobil und kann auch bei großem Verkehrsaufkommen verhältnismäßig schnell vorankommen. Für den Flughafentransfer zur Unterkunft wurde ein Fahrer ge-stellt. Als Reisevorkehrungen werden für Indonesien eine Vielzahl an Impfungen emp-fohlen. Da ich einem mehrmonatigen Aufenthalt bevorstand, machte ich alle empfohle-nen Reiseimpfungen. Diese beinhalteten Hepatitis A und B, Tetanus, Diphtherie, Per-tussis (Keuchhusten), Typhus, Tollwut und japanische Encephalitis. Während meine Bewerbung für das PROMOS Stipendium schon lief, musste ich mich zuletzt um eine passende Auslandsversicherung kümmern. Da man bei einem Auslandsaufenthalt, sei es Auslandssemester oder -praktikum, nicht mehr von Seite der Universität versichert ist und sich selbstständig versichern muss, habe ich mehrere Auslandsversicherungs-anbieter verglichen. Schlussendlich habe ich mich für eine Versicherung der Firma PROTRIP entschieden, da sie neben Auslandskrankenversicherung auch eine As-sistance-, Privathaftpflicht- und Unfallversicherung beinhaltete. So war ich für alle Sze-narien während meines Auslandsaufenthaltes gewappnet. Praktikumsbeginn war An-fang August, deshalb bin ich schon etwas früher nach Bali geflogen, um mich einzule-ben und mich zu akklimatisieren. Gleich zu Beginn wurde mir klar, dass hier die Uhren etwas anders ticken. Im Straßenverkehr geht es zum Teil sehr wild zu, auch weil es keine StVo gibt. Mit dem Moped kommt man einfach herum und kann den ein oder an-deren Stau leicht umfahren. Essen kann man in einem der vielen, kleinen Warungs, also Essensbuden mit indonesischen Spezialitäten, direkt am Straßenrand für sehr günstige Preise im Vergleich zu Europa. Einkaufen kann man in zahlreichen Märkten. Vor allem im Süden der Insel, wo meine Unterkunft lag, ist der Tourismus in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. Deshalb gibt es unzählige Möglichkeiten seine Freizeit zu gestalten, essen zu gehen, einzukaufen oder herumzukommen, um Sehenswürdig-keiten zu begutachten. Und das alles für günstige Konditionen. Der Lebensstandard für Europäer auf Bali ist definitiv hoch. Mein Praktikum bei planet.training dauerte vom 01.08. bis 21.12.2018 in Vollzeit von Montag bis Freitag. Das Team von planet.training nahm die Praktikantinnen und Praktikanten super auf. Alle Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter saßen in einem Großraumbüro, in dem jeder seinen eigenen Arbeitsplatz hatte, der mit Computer und Laptop ausgestattet war. Zudem gab es eine kleine Küche, einen Gemeinschaftsraum drinnen und draußen, sowie einen Besprechungsraum. Das Auf-gabenfeld in der Praktikumsarbeit war abwechslungsreich, teils mit alltäglichen, wider-kehrenden Arbeitsaufgaben und teils mit spannenden, neuen Projekten. Auch in Koope-ration mit der Universität Udayana in Denpasar, Bali, bei dem es um die Schaffung und Eingliederung eines neuen Studiengangs und der Möglichkeit eines Auslandssemesters im Bereich Outdoor Studies und Sport an der Universität ging. Insgesamt war das Aus-landspraktikum bei planet.training eine tolle Erfahrung, die mich sowohl persönlich als auch beruflich weitergebracht hat. Die Kultur Indonesiens, die Freundlichkeit der ein-heimischen Bevölkerung und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sind beeindruckend und vielfältig. Um den ‚Kulturschock‘ zu verarbeiten, benötigt man etwas Zeit. Jedoch gewöhnt man sich schnell daran und fühlt sich absolut wohl. Ich würde die Chance je-derzeit wieder nutzen, um hier auf Bali Erfahrungen fürs Leben zu sammeln.
Das Praktikum:
Mein Praktikum habe ich an der Universidad de Costa Rica in der Hauptstadt San José verbracht. Die Bewerbung erfolgte größtenteils privat. Durch den Auslandskoordinator des Instituts Rainer Neumann gelangte ich an die E-Mail-Adresse des Sportinstituts in Costa Rica. Die Universität in San José ist sehr interessiert an ausländischen Studenten, weshalb ich sofort eine Zusage bekam. Der weitere Kontakt war sehr locker. Es wurde nichts von mir erwartet, ich konnte aber immer mit Hilfe rechnen, wenn ich Fragen oder Probleme hatte. Nach meiner Ankunft in Costa Rica stellte sich heraus, dass sie mir eine Arbeit, nicht im Sportinstitut selbst zugedacht hatten, sondern im Bereich Computer Science, wo ich bei einer Studie zum Thema Karate und Robotik, den sportlichen bzw. biomechanischen Teil übernehmen sollte. Die Arbeitsweise in Costa Rica erfolgt nach ihrem allgemeinen Lebensmotto „Pura Vida“, was übersetzt pures Leben heißt. Die Ticos (Costa Ricaner) sind ein sehr entspanntes Volk, was sich auch in ihrer Arbeitsweise zeigt. So wird oft mal eine Kaffeepause eingelegt oder einfach nur ein wenig gequatscht. Dafür verbringen die Ticos oft 12 Stunden am Tag an ihrem Arbeitsplatz und arbeiten manchmal sogar am Wochenende.
Wohnungssuche:
Die Wohnungssuche war eine der schwierigsten Hürden bevor ich nach Costa Rica kam. Ich hatte einfach sehr wenig Ahnung. Es ist in San José kaum möglich Fahrrad zu fahren, weil es bei dem Verkehr zu gefährlich ist. Das Busnetz ist sehr gut ausgebaut, nur leider gibt es keine Busfahrpläne. Dementsprechend empfiehlt es sich eine Wohnung nahe der Uni zu suchen. Vor allem auch, weil man oft erst nach Einbruch der Dunkelheit (ca. 6 Uhr das ganze Jahr) nach
Hause kommt. Zu dieser Zeit sollte man, wenn überhaupt nur noch auf Hauptstraßen alleine unterwegs sein, da man sonst Gefahr läuft ausgeraubt zu werden. San Pedro und Sabanilla sind somit die besten Viertel zum Wohnen für Studenten an der Universidad de Costa Rica (auch für Studenten der Universidad Latina de Costa Rica). Ich selbst habe von Deutschland aus ein Zimmer im Wohnheim „Campus Residencias“ gemietet. Ich habe mir dort mit zwei anderen Mädchen die Küchen, das Wohnzimmer und einen Balkon geteilt, Schlafzimmer und Bad hatte ich für mich. Außerdem gab es eine Dachterrasse mit Blick über die ganze Stadt, ein eigenes Fitnessstudio und einiges mehr. Ich war sehr zufrieden in Campus Residencias, habe allerdings mit 510$ im Monat recht viel gezahlt. Ich denke allerdings, dass es angesichts der Uninähe, den vielen Annehmlichkeiten, der Security und der Tatsache, dass ich mitten im Monat einziehen konnte und auch nur den halben Monat gezahlt habe, ein angemessener Preis war. Ansonsten kann man hier Wohnungen am besten über verschiedene Facebook-Gruppen finden. Eine sinnvolle Lösung ist finde ich, erstmal einen Monat im Hostel zu wohnen (monatliche Miete im Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad ca. 250$) und vor Ort nach einer Wohnung zu suchen.
Einkaufen/Essen:
Lebensmittel sind in Costa Rica ca. genauso teuer wie in Deutschland. Es empfiehlt sich in den größeren Supermärkten Palí oder Mas x Menos einzukaufen. Diese sind die günstigsten. Es gibt aber auch viele Biomärkte oder Märkte mit importierter Ware. Obst, zumindest das mit Schale, ist am günstigsten bei den vielen Ständen auf der Straße. Supermärkte haben die ganze Woche inklusive Sonntag den ganzen Tag bis mindestens 9 Uhr auf. Man sollte beim Einkaufen genügend Zeit einrechnen, da die Kassierer sich gerne mal mit der Kundschaft unterhalten und außerdem die Waren alle sehr gemütlich in Tüten einpacken. Wer nicht so gerne kocht und trotzdem nicht ständig teuer essen gehen möchte sollte sich an die Sodas in Uninähe halten. Das sind kleine Restaurants, die einheimisches Essen für zwei bis drei Euro inklusive Getränk anbieten. Das Essen ist meist recht gut und die Portionen relativ groß. Es wird extrem viel Reis gegessen. Das typische Frühstück heißt „gallo pinto“ besteht aus Reis mit schwarzen Bohnen, Ei, Maistortilla und Käse oder Bratwurst. Das typische Mittagessen „Casado“ (= verheiratet)
besteht aus Reis, schwarzen Bohnen, gebratenen Kochbananen (platanos), Huhn, Fleisch oder Fisch.
Transport:
San José selbst ist keine sehr große Stadt, weshalb ich relativ viele Strecken gelaufen bin. Es hat mir gefallen, neue Viertel kennenzulernen und einfach durch die Straßen zu streifen. Die Ticos laufen allerdings überhaupt nicht gerne. Oft wird der Bus benutzt. Es gibt keine offiziellen Fahrpläne, weshalb es am Anfang recht schwierig ist die richtige Haltestelle zu finden. Hier ist die beste Lösung durchfragen. Im Bus selbst wird nie eine Haltestelle durchgesagt, weshalb ich mir angewöhnt habe immer nebenbei waze auf meinem Handy zu öffnen, damit ich wusste wo ich war. Google Maps wird hier wenig verwendet, weil es nicht immer aktuell ist. Eine Fahrt mit dem Bus, egal wo man ein- oder aussteigt kostet normalerweise ca. 50ct. Sobald es dunkel war, war mein bevorzugtes Transportmittel Uber. Über die App funktioniert das super einfach und kostet je nach Strecke ca. zwei bis fünf Euro. Das ist zwar illegal wird aber trotzdem überall gemacht, weil es durch das Ratingsystem wesentlich sicherer und auch günstiger ist als Taxifahren. Am Wochenende habe ich fast immer Ausflüge an den Strand oder in einen der vielen Nationalparks gemacht. Hier sollte man die normalen Busse nehmen und auf keinen Fall die Busse, die von den Hotels abgehen. Eine Busfahrt kostet eigentlich fast immer unter 10 Euro.
Die Sprache:
In Costa Rica wird Spanisch gesprochen. Das Land hat relativ viele eigene Wörter. Englisch wird auf dem Land recht wenig gesprochen. In der Stadt an der Universität sprechen jedoch die meisten Englisch, wenn auch teilweise gebrochen. Das wird aber vermutlich in nächster Zeit immer mehr werden, da in Costa Rica das Militär abgeschafft wurde und das Geld in Bildung investiert wird. Außerdem sind die Ticos sehr offen und versuchen sich notfalls mit Händen und Füßen zu verständigen. Es empfiehlt sich jedoch sich vor dem Aufenthalt ein paar Grundkenntnisse anzueignen. Das hilft vor allem, um am Anfang schneller Anschluss zu finden.
Partnerhochschule: UPM
Stadt, Land: Madrid, Spanien
Fakultät (KIT): INEF
Aufenthaltsdauer: 21.01.2019-26.06.2019
Für den Aufenthalt nützliche Links: https://www.idealista.com/de/
Belegte Kurse: Voleibol (Tecnificación), Tenis, Actividades en el medio
natural, Spanisch Kurs (intensiv + im Semester)
Schon zum Ende des Aufenthaltes sicher anerkannte Kurse bzw.
vereinbarte Anerkennung: Alle oben genannten
Persönlicher Erfahrungsbericht:
Ein Jahr vor meinem Auslandsaufenthalt wurde ich durch eine Veranstaltung an meiner Fakultät auf ein mögliches Auslandssemester in Madrid aufmerksam. Sehr spontan habe ich mich dann kurz vor Bewerbungsfrist auf einen Platz beworben. Das IstO Team am KIT hat immer sehr schnell gearbeitet, geantwortet und meine Bewerbung bearbeitet, was den Bewerbungsprozess an der Heimatuni sehr einfach gemacht hat. Nach meiner Zusage, habe ich schnell alle wichtigen Informationen für die Bewerbung in Madrid bekommen und hatte noch Zeit im darauffolgenden Semester einen Spanisch Kurs zu belegen. Auch Madrid hatte sich in der Zwischenzeit gemeldet und mir alle Infos bezüglich Unterlagen für die Bewerbung zukommen lassen. Anfang Oktober 2018 habe ich meine ganzen Bewerbungsunterlagen an Madrid gesendet und dann leider sehr lange keine Zusage erhalten, was die restliche Planung etwas schwerer gemacht hat. Erst nach den Weihnachtsferien im neuen Jahr (Anfang Januar) habe ich die offizielle Zusage erhalten und zwei Wochen später sollte schon der Flug nach Madrid gehen. Die
letzten Wochen waren daher sehr stressig, da ich noch Uni hatte, mein Zimmer zwischenvermieten musste und gleichzeitig eine Wohnung in Madrid gesucht habe.
Ohne eine Wohnung in Madrid zu haben, ging es dann doch los und für die erste Woche wurde ein Hostel gebucht. Ich bin zwei Wochen früher in Madrid angekommen, da ich einen Spanisch-intensiv Kurs gemacht habe, der mir von der Uni empfohlen wurde. Dieser hatte ca. 320 € gekostet und beinhaltete täglich 4 h Spanisch Unterricht und 3 kulturelle Ausflüge. Den Kurs würde ich jedem ans Herz legen, da man erstens sehr viel lernt und super schnell Anschluss zu anderen Studenten findet. In der ersten Woche habe ich gleichzeitig über Idealista
(spanisches Wg-gesucht) Wohnungen im Zentrum gesucht und besichtigt. Letztlich hatte ich eine super WG direkt im Stadtzentrum Sol für 425 + Bills pro Monat (ohne schriftlichen Mietvertrag).
Der erste Uni Tag war aufregend und überfordernd, da ich anfangs nicht gut die Sprache verstanden habe, man gewöhnt sich aber daran. Wir wurden durch den Erasmus Verantwortlichen in Madrid und dem Institutsleiter empfangen und es wurde in aller Kürze willkommen geheißen und organisatorisches geklärt. Wir haben zwei Studentinnen zugewiesen bekommen, die als Ansprechpartner dienen sollten und uns durchs Gebäude geführt haben. Wir konnten ihre Nummern bekommen und uns somit jederzeit bei Fragen melden. In der darauffolgenden ersten Woche an der Uni, hatten wir Zeit uns alle möglichen Kurse anzuschauen um unser LA nochmal zu ändern. Erst nach der ersten Uniwoche, mussten wir unser geplantes LA abgeben. Nach dieser Woche wurden wir fest in die gewünschten Kurse eingetragen. Ich hatte zuerst 4 Kurse angemeldet und habe dann schnell gemerkt, dass mir das zu viel wurde, da in Madrid jeder Kurs 2xWoche á 2 Stunden geht. Daher habe ich letztlich nur 3 Kurse gemacht + einen weiteren Spanischkurs.
Ich habe das Schwerpunktfach Volleyball, Tennis und Aktivitäten in der Natur besucht. Tennis war auf Englisch, wurde aber trotzdem viel Spanisch gesprochen und die anderen Fächer waren sowieso auf Spanisch. Mit Englisch kommt man nicht weit, da die meisten Kommilitonen UND Dozenten nur sehr schlecht oder kein Englisch verstehen/sprechen. Man ist also gezwungen Spanisch zu sprechen, was aber ja auch dem Ziel des Auslandsaufenthaltes entspricht. Es waren alle sehr nett und gewillt zu helfen, wenn man darum gebeten hatte. Was mich etwas gestört hat, dass die Dozierenden nicht von alleine auf einen zukommen, um wichtige Dinge nochmals zu besprechen, grade weil einige anfangs noch große Probleme haben die Spanier zu verstehen. Somit muss man selbst 1000-mal fragen, bis man alle wichtigen Informationen hat. Der Erasmus Verantwortliche in Madrid hat 3 feste Tage an denen sein Büro für Studierende geöffnet hat, leider hat man ihn in den meisten Fällen doch nicht angetroffen und hat man etwas Wichtiges gebraucht, hat es meist einige Tage bis Wochen gedauert, was sehr nervig sein kann.
Als Erasmus Student hat man in den meisten Fächern dann trotzdem einen besonderen Stand und es wird Rücksicht genommen. Die Fächer zu bestehen war für mich kein großes Problem, da sich meine Gesamtnoten durch viele kleine Einzelnoten zusammengesetzt haben. Man bekommt Punkte, wenn man zum Unterricht erscheint und es gibt oft viele kleine Arbeiten im Semester in der Gruppe oder alleine. Dadurch ist die Klausur/Praxis am Ende nicht ganz so stark gewichtet und mit Mühe und Anstrengung kann man die Prüfungen dann auch bestehen. Allgemein kann man sagen, dass das Institut in Madrid groß und gut aufgestellt ist, mit vielen Räumen, Sportplätzen, Personal und Studenten.
Trotz der „nur“ 3 Kursen, hatte ich jeden Tag Uni (1-2 Fächer) außer Freitag nur ab und an + dem spanisch Kurs 2x die Woche á 2h. Trotzdem hatte ich persönlich noch genug Zeit um die Stadt für mich zu entdecken und abends auch mal weg zu gehen. Vom Stadtzentrum Sol aus, bin ich mit der Metro ca. 15 min. unterwegs gewesen und dann mit einem Bus direkt zur Uni gefahren (30 min pro Strecke). Die 30 min. waren kein Problem und ich würde jedem empfehlen ins Zentrum zu ziehen, da die Metro ab 1.30 Uhr nicht mehr fährt und man sonst abends schlecht nach Hause kommt. In meiner WG mit 5-7 anderen habe ich meine besten Madrid-Freunde gefunden und jeden Tag etwas mit einigen von ihnen unternommen. Auch mit den Freunden vom ersten intensiv spanisch Kurs habe ich viel in Madrid gemacht.
Madrid ist einfach die beste Stadt für ein Auslandssemester!! Das Beste an Madrid ist das leckere Essen, die Tapas und Sangria, bis spät in die Nacht sitzen Menschen zusammen. Außerdem liegen die wichtigen Sights nah beieinander, weshalb man alles zu Fuß ablaufen kann und schnell zu Fuß von a nach b kommt. Es ist nicht überlaufen mit Touris und die Stadt im Zentrum schläft nie! Egal an welchem Tag, alle Geschäfte haben ewig auf und abends kann man immer fort gehen, oft ohne Geld ausgeben zu müssen. Außerdem gibt es unterschiedliche Viertel um Sol (Zentrum) herum, die sehr unterschiedlich aber alle sehr cool und interessant für Studenten sind, tagsüber etwas entspannter und ruhig und abends kann man dort die coolsten Läden und Bars entdecken.
Während des Semesters hatte ich außerdem Zeit mindestens 1x im Monat irgendwo hin zu reisen, selbst wenn es mal nur übers Wochenende war. Trotz Uni kam Freizeit also nicht zu kurz und nach Semesterende Ende Mai, habe ich einen Monat noch ganz frei genutzt um die letzten Momente in Madrid aufzusaugen und zu reisen. Diese 5 ½ Monate waren die coolsten meines Lebens, ich habe so viele wunderbare Menschen und Freunde dazugewonnen und so viel erlebt und gelernt, sei es an der Uni oder in der Freizeit. Ich würde die Entscheidung nach Madrid zu gehen, sofort wieder treffen und kann das nur jedem ans Herz legen, der sich das überlegt.
Partnerhochschule: Universidad Politécnica de Madrid
Stadt, Land: Madrid, Spanien
Fakultät (KIT): Institut für Sport und Sportwissenschaft (IfSS)
Aufenthaltsdauer: September 2019 – Januar 2020
Für den Aufenthalt nützliche Links:
https://www.inef.upm.es/Estudiantes/Estudios/Grado/CalendarioHorario (Semesterplan, Kursangebot, Klausurtermine)
https://moodle.upm.es/titulaciones/oficiales/login/login.php
(Unterrichtsdokumente im Online-Portal)
https://www.crtm.es/billetes-y-tarifas/nueva-tarifa-abono-joven.aspx
(Metroticket online bestellen)
Belegte Kurse:
Fútbol (4 ECTS)
Natación (4 ECTS)
Aplicación Deportiva I: Gimnasia Rítmica (6 ECTS)
Acitividades de Orientación y Multiaventura (6 ECTS)
Inglés para comunicación profesional y académica en deporte (6 ECTS)
Schon zum Ende des Aufenthaltes sicher anerkannte Kurse bzw. vereinbarte Anerkennung:
Grundfach Fußball (4 ECTS)
Grundfach Schwimmen (4 ECTS)
Schwerpunktfach Gymnastik/Tanz (2 ECTS)
Exkursion oder Wahlfach Outdoorsportarten (2 ECTS)
Überfachliche Qualifikationen: Sprachkurs (Englisch) (2 ECTS)
Vorbereitung:
Da ich bereits vor meinem Studienbeginn einen Europäischen Freiwilligendienst für ein Jahr in Spanien gemacht habe und ich damals schon meine Liebe zur spanischen Kultur und Sprache entdeckt habe, war für mich klar, dass ich ein Auslandssemester in Spanien absolvieren möchte. Da das Sportinstitut des KITs derzeit nur drei Kooperationen für ein Erasmus-Auslandssemester hat und Madrid eine dieser Möglichkeiten ist, fiel die Entscheidung nicht schwer. Der Bewerbungsprozess am KIT lief sehr einfach ab. Anschließend muss man sich in Madrid bis zum 10. Juni für das Wintersemester bewerben. Hierfür sollte man eine Infomail des Erasmus-Koordinators aus Spanien bekommen mit den ganzen Dokumenten, die ausgefüllt und eingereicht werden müssen. Sollte man diese Mail nicht bekommen wie in meinem Fall, am besten selbstständig dem Koordinator schreiben und um die Dokumente bitten (incoming inef). In Spanien werden solche Dinge gerne bis auf den letzten Tag vor der Deadline liegen gelassen oder geraten in Vergessenheit. ∂ upm es
Für das Erstellen des Learning Agreements befindet sich auf der Homepage der Sportfakultät das Kursangebot (https://www.inef.upm.es/Estudiantes/Estudios/Grado/CalendarioHorario), was es einfach gestaltet, seine Kurse auszusuchen. Außerdem kann man in den ersten zwei Wochen in alle Kurse reingehen und das LA ggf. ändern.
Die Wohnungssuche gestaltete sich bei mir sehr einfach. Durch Bekanntschaften, die ein Zimmer bei Airbnb vermieten, konnte ich bei einer Gastfamilie unterkommen. Ansonsten werden häufig in Erasmus-Madrid-Facebookgruppen Zimmer zur Vermietung angeboten oder Wohnungsanzeigen auf idealista.com (das spanische WG-gesucht) gestellt. Die Preise sind in Spaniens Hauptstadt allerdings nicht mit Karlsruhe zu vergleichen. Für ein kleines Zimmer ist mit 450 – 550€ zu rechnen. Ich kann empfehlen auch mal bei Airbnb zu schauen, die Preise sind oftmals mit den WG-Zimmern vergleichbar und nicht unbedingt teurer. Zudem gibt es Bewertungen.
Da ich durch meinen Freiwilligendienst bereits fließend spanisch spreche, besuchte ich keinen Sprachkurs. Wenn die Sprachkenntnisse zuvor nicht so hoch sind, sollte dies einen dennoch nicht von einem Auslandssemester abschrecken. In Madrid gibt es einen zehntägigen Intensivsprachkurs vor jedem Semester sowie Spanischkurse während des Semesters.
Leben und Organisation an der Hochschule:
Begonnen hat das Auslandssemester mit einer Einführungsveranstaltung, bei der wir den Erasmus-Zuständigen an der Uni sowie zwei Mentoren (Studenten, die selbst schon ein Erasmus absolviert haben) kennen lernten. Gemeinsam mit den Mentoren erstellten wir unsere Stundenpläne, sie machten mit uns eine kleine Rundtour an der Fakultät und zeigten uns das Zentrum von Madrid.
Generell ist das spanische System sehr verschult. Die Studenten haben ihre Klassen von 20-30 Studierenden, mit denen sie zumindest in den ersten beiden Jahren zusammen alle Kurse belegen. Als Erasmus-Student hat man jedes Fach mit einer anderen Klasse, wodurch es sich schwierig gestaltet, anfangs bei den spanischen Studenten Anschluss zu finden. Während dem Unterricht waren aber alle sehr offen und hilfsbereit. Abseits des Unterrichts trifft man sich hauptsächlich mit den anderen Erasmus-Studenten und spanischen Austauschstudenten aus anderen Unis.
Bezüglich der Kurse ist es auf jeden Fall von Vorteil, ein gewisses Spanisch-Grundniveau zu haben, da bis auf der Englischkurs alles auf Spanisch abläuft. Bei manchen Dozenten wird man gefragt, ob man die Klausur auf Spanisch oder Englisch schreiben möchte. Da das Englischniveau in Spanien (weder bei den Studenten noch bei den Dozenten) i.d.R. nicht besonders hoch ist, ist es weniger vorteilhaft, die Klausur auf Englisch zu schreiben. Eine Freundin bekam eine mit Google-Translater übersetzte Klausur, bei der kaum eine Frage verständlich war.
Abgesehen davon sind die meisten Dozenten aber sehr hilfsbereit und nett und erklären den Erasmus-Studenten manche Dinge auch mehrmals. Auch Prüfungen vorziehen (vor Weihnachten) war in den meisten Fällen kein Problem.
Organisatorisch läuft alles etwas chaotischer ab als bei uns, typisch spanisch eben. Beispielsweise haben wir den Online-Zugang zum Moodle-Portal und unseren Studentenausweis erst nach knapp zwei Monaten bekommen. Die Koordinatoren in ihren Büros anzutreffen, gestaltete sich öfter etwas schwierig, wenn man eine Unterschrift gebraucht hat. Und auch die Kommunikation zwischen den einzelnen Dozenten ist nicht immer vorhanden. Man hat in Madrid jedes Fach zweimal in der Woche und teilweise bei verschiedenen Dozenten.
Zum Niveau der Kurse würde ich sagen, dass es abhängig vom Fach und Dozenten ist. Die Praxis-Grundfächer waren gut machbar und vom Niveau her eher etwas niedriger als am IfSS bzw. es wurden andere Schwerpunkte gelegt. Beim Schwimmen gab es beispielsweise nur Techniknoten. Das Schwerpunktfach Rhythmische Sportgymnastik war auf jeden Fall anspruchsvoller und vom Arbeitsaufwand deutlich höher als in Karlsruhe (gab dort aber auch 6 ECTS). Neben der normalen Theorie- und Praxisprüfung, mussten wir eine Art Lerntagebuch über jede Stunde schreiben, einen wissenschaftlichen Artikel schreiben und ein Video drehen. In Madrid gibt es bei den Praxiskursen drei Stufen (Grundfach – Obligatorio, Schwerpunktfach – Tecnificacion, dritte Stufe – Aplicación Deportiva I und II). Da das Schwerpunktfach nur im Sommersemester angeboten wurde, musste ich in die dritte Stufe gehen. Wir waren allerdings nur vier Studenten im Kurs, was es sehr familiär machte und ich einiges lernen konnte. Generell würde ich ein Schwerpunktfach nur empfehlen dort zu belegen, wenn ein hohes Sprachniveau vorliegt.
Im Gegensatz dazu war der Englischkurs sehr entspannt und entsprach keinem B2/C1 Kurs.
Das Fach Actividades de Orientación y Multiaventura kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen. Neben Theorieeinheiten haben wir mehrere Orientierungsläufe gemacht, einen Niedrigseilparkour aufgebaut, Kayakpolo im Schwimmbad gespielt und bei einem Adventure Raid in Extremaduras teilgenommen.
Die Benotung ist generell strenger als in Deutschland und es ist schwieriger eine 1,0 (10) zu bekommen. Durch eine großzügige Umrechnung relativiert sich das aber wieder.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist es sehr einfach zur Sportfakultät zu kommen. Die zwei nächsten Metrostationen sind ‚Ciudad Universitaria‘ oder ‚Moncloa‘. Und die Metros fahren zu den Hauptverkehrszeiten alle 2-3 Minuten (maximal alle 9 Minuten). Von dort aus sind es noch 10 Minuten zu Fuß, alternativ fährt auch ein Bus direkt vor die Eingangstüre des Instituts.
Freizeit:
Madrid selbst hat für jeden was zu bieten, wunderschöne Parks, vielzählige Museen, Paläste, Theater, Konzerte, Festivals, Straßenfeste, Flohmärkte, … und sehr viele Bars, Restaurants und Clubs. Das für Studenten typische Viertel ist Malasaña. Typisch für Madrid sind auch die täglich angebotenen Bacharta- und Salsa-Tanzkurse in verschiedenen Diskotheken.
Als Hauptstadt Spaniens ist Madrid die am besten angebundene Stadt Spaniens und man kann sehr einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln das Land erkunden. In 2,5 Stunden kann man zum Beispiel mit dem Schnellzug AVE in Valencia und am Meer sein. Wenn man die Tickets im Voraus bucht und zeitlich flexibel ist, sind die Preise in Ordnung. Mit dem Bus kommt man mit ALSA überall durchs Land. Ansonsten kann ich auch BlaBlaCar (Mitfahrgelegenheit), was in Spanien häufig genutzt wird, empfehlen.
Die Metrokarte ‚Abono joven‘ bis 25 Jahre für 20€ monatlich lohnt sich auf jeden Fall. Ich habe sie vor meiner Ankunft in Madrid über die obengenannte Internetadresse bestellt und an meine Gastfamilie schicken lassen, sodass ich sie von Beginn an hatte. Ansonsten kann man diese auch über einen Termin an mehreren Metrostationen ausstellen lassen. Den Termin sollte man ein paar Tage zuvor übers Internet beantragen. Mit der Karte ist man nicht nur innerhalb der Stadt mobil, sondern darf auch die Regionalzüge bis ins Gebirge (Sierra de Madrid) und Busse in nahegelegene Städte wie Toledo nutzen. In der Sierra de Madrid kann man sehr gut wandern gehen und sie ist in weniger als eine Stunde erreichbar.
Ich habe meine Ausflüge meist selbst organisiert, aber es werden über das Erasmus Student Network (ESN) und Citylife Madrid auch viele organisierte Trips angeboten.
Fazit:
Zusammenfassend kann ich einen Erasmus-Aufenthalt auf jeden Fall nur weiterempfehlen. Man lernt viele neue internationale Leute, eine neue/andere Kultur, aber auch seine eigene Kultur näher kennen und mit neuen Herausforderungen umzugehen (ob Unterricht in einer fremden Sprache, kulturelle Unterschiede, Leben in einer Millionenstadt,…). Wenn man sich für INEF in Madrid entscheidet, muss einem im Klaren sein, dass die Uni etwas chaotischer abläuft und man nicht mit deutschem Anspruch hingehen darf. Madrid an sich ist eine sehr große Stadt mit viel Trubel und vielen Menschen in den Metros, auf den Straßen, in den Bars, … was für ein Semester auf jeden Fall eine Erfahrung wert ist, aber für längere Zeit würde ich nicht in Madrid wohnen wollen.
Partnerhochschule: Universität Salzburg
Stadt, Land: Salzburg, Österreich
Fakultät (KIT): Institut für Sport und Sportwissenschaft (IfSS)
Aufenthaltsdauer: 01.03.2019 – 30.06.2019
Für den Aufenthalt nützliche Links:
Universität Salzburg Homepage: https://uni-salzburg.at/
PLUS Online Lehrveranstaltungskatalog:
https://online.uni-salzburg.at/plus_online/webnav.ini
Nützliche Informationen zum Studieren in Salzburg:
https://uni-salzburg.at/index.php?id=23809&MP=44895-200609%2C56-200355
Universität Salzburg Sprachenzentrum:
https://uni-salzburg.at/index.php?id=121
Studentenmittwoch Salzburg: https://www.studentenmittwoch.at
Belegte Kurse:
WPF Theoriegeleitete Praxis (US-Games)
WPF Theoriegeleitete Praxis (Akrobatische Sportarten: Elemente aus Turnen, Free Running/Parkour, Breakdance, Trampolinspringen)
Einführung in die digitale Bildbearbeitung
Video-Intensivschulung (“Der Weg zum Oscar”)
eStudy Skills
Die Schreibwerkstatt – Einführung ins Kreative Schreiben
Spanisch Aufbaustufe II
VL Psychologie des Glücks
Schon zum Ende des Aufenthaltes sicher anerkannte Kurse bzw. vereinbarte Anerkennung:
Spanisch Aufbaustufe II – Schlüsselqualifikation
Erfahrungsbericht Auslandssemester Paris-Lodron-Universität Salzburg
Auf die Möglichkeit eines Auslandssemesters an der Universität Salzburg wurde ich über die Homepage des Instituts für Sport und Sportwissenschaft (IfSS) am Karlsru-her Institut für Technologie (KIT) aufmerksam. Nachdem der Bewerbungsprozess abgeschlossen war und ich die Bestätigung der Universität Salzburg bekommen ha-be, setzte ich mich mit der Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt auseinander. Da ich mich als EU-Bürger nicht mit den Themen Auslandsversicherung oder Visum be-schäftigen musste, konnte ich mich voll und ganz auf die Unterkunftssuche, Mobilität vor Ort und die Registrierungsprozesse an der Paris-Lodron-Universität Salzburg konzentrieren. Zur Mobilität vor Ort gibt es für Studierende bis zum 25. Lebensjahr die Möglichkeit des Erwerbs eines Semestertickets, mit dem man alle öffentlichen Verkehrsmittel in der Kernzone der Stadt benutzen konnte. Gegen Aufpreis kann die Reichweite des Semesterticktes erhöht werden, sodass auch Fakultäten der Uni au-ßerhalb der Kernzone erreicht werden können. Dazu gehört auch das Sportinstitut in Rif, etwa 40 Minuten von der Salzburger Altstadt entfernt. Da die Stadt sehr fahrrad-freundlich ist und die Vielzahl der Universitätseinrichtungen sehr gut mit dem Fahrrad erreichbar sind, habe ich mich dazu entschlossen, mein Stadtfahrrad aus Karlsruhe mitzunehmen, um so meine Mobilität und Flexibilität zu gewährleisten. Auch der lan-ge Weg zum Sportinstitut wurde mit dem Fahrrad zurückgelegt, wobei es des Öfteren seine Grenzen aufgezeigt bekommen hat. Die Zimmersuche über das Portal wg-gesucht.de konnte auch schnell abgeschlossen werden. Nach einem Besuch Salz-burgs und der Besichtigung eines WG-Zimmers zur Zwischenmiete, bekam ich schnell die Zusage. Man muss jedoch sagen, dass nicht viele der Studierenden so viel Glück bei der WG-Suche hatten. Alternativ gibt es die Möglichkeit, in ein Studen-tenwohnheim zu ziehen, wo man in der Regel immer ein Bett im Einzel- oder Dop-pelzimmer findet. Zwei Wochen vor Semesterstart veranstaltete das International Office der Universität Salzburg eine Einführungswoche für einkommende Auslands-studierende, in der der Registrierungsprozess, Anmeldungsinformationen zu Kursen oder sonstige ‚erste Schritte‘ zum Start ins Auslandssemester besprochen wurden. Nach der Vorbereitung auf das Leben und Studieren in Salzburg, konnte ich mich der Studien- und Kursplanung meines Semesters widmen. Mit dem Auslandskoordinator des Sportinstituts in Karlsruhe und der Studiengangsleitung meines Masterstudiums der Sportwissenschaft mit Profil Bewegung und Sport im Kindes- und Jugendalter wurden die Kurse, die ich im Auslandssemester an der Universität Salzburg belegen wollte, abgesprochen und zur Abrechnung genehmigt. Dazu wurden im Learning Ag-reement ‚vor der Mobilität‘ entsprechende Kurse festgehalten, sowie die Kursbele-gung im Laufe des Semesters im LA aktualisiert. Zum Ende des Auslandsaufenthalts wurden die belegten Kurse nochmal im Learning Agreement bzw. im Transcript of Record dokumentiert. Das Learning Agreement wurde immer von den Auslandskoor-dinatoren beider Universitäten unterschrieben. Zum Anerkennungsverfahren wurden die Modulbeschreibungen der gewählten Kurse an der Uni Salzburg mit den Modul-beschreibungen der Studienleistungen am Institut für Sport und Sportwissenschaft des KIT von den Verantwortlichen, also Auslandskoordinator und Studiengangsleitung, verglichen und überprüft. Diese entschieden über die Anerkennung der Leis-tungen. Der Vergleich der Modulbeschreibungen wurde vom Studierenden vorgelegt. Die Universität Salzburg ist keine Campus-Universität, das heißt die meisten Fakultä-ten sind in der Altstadt verteilt bzw. sogar außerhalb der Stadt. Dazu gehört auch das Sportinstitut der Universität Salzburg, das zusammen mit dem Olympiastützpunkt Salzburg in Rif nahe Hallein liegt. Das Hauptgebäude des Instituts befindet sich im Schloss Rif, mit institutsinterner Fachbibliothek, Hörsälen und Seminarräumen. Im Olympiazentrum findet man die Mensa des Sportinstituts. Das Sportinstitut ist mo-dern und sehr gut ausgestattet, mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Sportstätten. Sowohl Indoor als auch Outdoor. Organisiert werden die Universitätskurse über die Plattform PLUS Online. Dort führt man die Kurs- und Prüfungsanmeldung durch, hat Einsicht auf die Kurstermine, den Überblick über den eigenen Kalender oder bisheri-ge Prüfungsergebnisse, sowie den Zugriff auf die eigene Universitätsmailadresse, über die die gesamte Kommunikation mit Dozenten und Mitstudierenden abläuft. Darüber hinaus gibt es die Lernplattform Blackboard, auf der relevante Lernunterla-gen zur Verfügung gestellt werden oder Hausübungen online abgegeben werden können. Die Kurswahl wurde vor Semesterstart durchgeführt und umfasste sowohl sporttheoretische, -praktische, als auch fachfremde Kurse. Meine gewählten Kurse am Sportinstitut waren das WPF Theoriegeleitete Praxis (US-Games) und das WPF Theoriegeleitete Praxis (Akrobatische Sportarten: Elemente aus Turnen, Free Run-ning/Parkour, Breakdance, Trampolinspringen). In den sportpraktischen Kursen wur-den Inhalte der amerikanischen Sportarten American Football und Baseball, sowie verschiedene akrobatische Sportarten und deren zentrale Technikelemente bespro-chen und praktiziert. Zusätzlich habe ich die Medienkurse eStudy Skills, Die Schreibwerkstatt – Einführung ins Kreative Schreiben, Einführung in die digitale Bild-bearbeitung, sowie Video-Intensivschulung (“Der Weg zum Oscar”) gewählt, die alle Teil des ‚Medienpass‘ der Universität Salzburg sind. Diese Kurse bieten eine einma-lige Chance zum Erwerb von Zusatzqualifikationen, die in der heutigen Arbeitswelt täglich Anwendung finden. Darin ging es beispielsweise um das Kennenlernen von Tools und Techniken zur kollaborativen Zusammenarbeit im Onlinebereich, das Schreiben von kreativen Texten, das Erlernen von Techniken zur Bildmanipulation, sowie das Erstellen eines Kurzfilmes mit Überblick über Charakteristiken des Film-schaffens und über Prozesse von Pre- bis Post-Production. Eine weitere Schlüssel-qualifikation war die Teilnahme an dem Sprachkurs Spanisch Aufbaustufe II. Zentrale Bestandteile des Kurses waren die Entwicklung der mündlichen Kompetenz und Ver-tiefung der Sprachkenntnisse mit Schwerpunkt auf der Kommunikation und der Be-wältigung von verschiedenen Kommunikationssituationen. In der Vorlesung Psycho-logie des Glücks habe ich einen grundlegenden Einblick in das psychologische Phä-nomen Glück und mögliche Glücksstrategien bekommen. Studienbeginn und Start der Kurse war Anfang März, Semesterende Ende Juni. Das Zimmer in der Wohnge-meinschaft hatte ich schon etwas früher, sodass ich entspannt einziehen, sowie mich einleben und mit der neuen Umgebung und seinen vielfältigen Freizeitmöglichkeiten auseinandersetzen konnte. Viele der Freizeitunternehmungen spielen sich in Salz-burg in Nähe der Salzach ab. Der Fluss durchzieht die gesamte Stadt und eignet sich hervorragend zum Joggen oder Spazieren, mit einem Buch oder dem Laptop an das Ufer legen, oder einfach nett mit Freunden die Sonne genießen und sich austau-schen. Salzburg ist wunderbar mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erkunden. Auch au-ßerhalb der Stadt gibt es zahlreiche Möglichkeiten seine Zeit neben dem Studium zu gestalten. Vor allem Ski fahren im Winter oder Wandern und an den See gehen im Sommer sind sehr beliebte Alternativen. Der ‚Studentenmittwoch‘ bietet den Studie-renden jeden Mittwoch an vielen Orten, z.B. Cafés, Bekleidungsgeschäften, Restau-rants, in der Stadt vergünstigte Angebote und ist daher vor allem abends sehr beliebt. Die familiäre Atmosphäre in Salzburg macht das Leben, sowie das Studieren und Ausgehen sehr entspannt und freundlich. Es gibt zahlreiche Supermärkte mit großer Angebotsvielfalt, jedoch ist das Preisniveau im Vergleich zu Deutschland ein bisschen gehobener. Um den finanziellen Spielraum zu erhöhen, bietet es sich an, sich nach einem Nebenjob umzuschauen. In der Gastronomie und in kulturellen Ein-richtungen gibt es unzählige Möglichkeiten. Dort stehen die Chancen am besten. Auch zur Festspielzeit werden immer wieder unterstützende Helfer gesucht. So ist es am einfachsten, mit Einheimischen und der einheimischen Kultur auf Tuchfühlung zu gehen. Insgesamt war das Auslandssemester an der Universität Salzburg eine super Erfahrung, die mich sowohl persönlich als auch im Studium und meiner beruflichen Entscheidungsfindung weitergebracht hat. Durch viele interessante Kurse im Studi-enangebot der Paris-Lodron-Universität Salzburg, hatte ich die Möglichkeit, mich auch außerhalb des sportspezifischen Studiums weiterzubilden und weiterzuentwi-ckeln. Die Möglichkeiten zur sportlichen und kulturellen Freizeitgestaltung sind zahl-reich, sehr vielfältig und definitiv eine großartige Ablenkung zum Studienalltag. Durch die Nähe zu Deutschland und der deutschen Sprache gab es keinerlei Anpassungs-schwierigkeiten und ich fühlte mich absolut wohl. Persönlich würde ich die Chance jederzeit wieder nutzen, um an einer ausländischen Universität Erfahrungen fürs Leben zu sammeln.
Gasthochschule/Institution: The Academic College at Wingate / Tel Aviv Sourasky Medical Center
Stadt, Land: Netanya / Tel Aviv, Israel
Aufenthaltsdauer: 15.10.19 – 29.02.20
Unterbringung: Studentenwohnheim
Für den Aufenthalt nützliche Links: moovit.com; persofoto.de, https://embassies.gov.il/berlin
Belegte Kurse: Genetic basis of performance
Die Vorbereitung für mein Auslandssemester begann ca. 6 Monate vor meinem Hinflug. Da ich in Israel mein Pflichtpraktikum sowie mein Forschungsprojekt (im Master vorgeschrieben) absolvieren wollte, musste ich mit der Leiterin des International Departments des Academic College at Wingate absprechen, wo ich diese beiden Projekte durchführen kann. In meinem Anschreiben hatte ich zuvor die Bereiche genannt, die mich interessieren. Die Suche dauerte eine ganze Weile und es wurden unzählige Mails hin- und hergeschrieben, einmal telefonierten wir auch. Währenddessen beantragte ich bei der israelischen Botschaft ein Studentenvisum. Das kostet 42€ und dauert ca. 4 Wochen. Die dafür notwendigen Unterlagen kannst du auf der Internetseite der israelischen Botschaft einsehen. Die Passbilder im US-Amerikanischen Format habe ich im Internet (persofoto.de) bestellt. Man kann dort ein Foto hochladen und der Anbieter schickt sie dir innerhalb von ein paar Tagen per Post. So spart man sich die Kosten für einen Fotografen. Die meisten Passbildautomaten in Deutschland kann man nicht benutzen, da sie nur das EU-Format auswerfen.
Meine Auslands-Krankenversicherung habe ich bei der Envivas Versicherung abgeschlossen, die mit der Techniker Krankenkasse kooperiert.
Die Wohnungssuche war kein Problem, da ich in einem Studentenwohnheim in Netanya wohnen konnte. Dort lebte ich mit einem litauischen Studenten in einer 3-er WG, mit kleiner Küche, Bad, WC und den drei Zimmern. Das Wohnheim war frisch gebaut worden und dementsprechend ziemlich modern. Die Miete war ziemlich teuer, wie generell fast alles in Israel. Für mein Zimmer zahlte ich ca. 470€ pro Monat. Die Lebensmittelpreise im Supermarkt sind ebenfalls happig, vieles ist ca. doppelt so teuer als in Deutschland. Früchte und Obst sind dagegen nur ein bisschen teurer (Avocados sind sogar viel günstiger). Wenn man sich nach einer gewissen Zeit besser im Supermarkt zurechtfindet, findet man aber auch viele Lebensmittel, die bezahlbar sind (kommt natürlich immer auf die jeweiligen Ansprüche an). Bars und Restaurants sind auch meistens relativ teuer, vor allem alkoholische Getränke. Ein Bier gibt’s ab ca. 7€, im Supermarkt ab ca. 1,50€.
Da in Israel hebräisch gesprochen wird, wird natürlich auch die hebräische Schrift verwendet. So ist es oft nicht so einfach, sich zurechtzufinden (bspw. im Supermarkt oder im ÖPNV). Der Scanner von google translate hilft beim Einkaufen mehr schlecht als recht - also am besten Israelis fragen. Viele Israelis sprechen sehr gutes Englisch, einige aber leider auch fast gar nicht. Das kommt immer darauf an, wo du bist, Tel Aviv ist viel internationaler als bspw. Netanya. Dort gibt es eher Russen und Franzosen (es gibt auch einige russische Supermärkte).
Der öffentliche Nahverkehr ist in Israel zumindest nach meinen Erfahrungen nicht sehr verlässlich. Der Zug war zwar immer ziemlich pünktlich (wenn auch sehr überfüllt morgens), die Busse von Netanya Richtung Tel Aviv waren aber überhaupt nicht zuverlässig. Oft kamen sie zu früh (gerne auch mal 20min) dann kamen sie wieder 20 Minuten zu spät. Die Strecke zwischen Netanya und Tel Aviv ist die meistbefahrene Israels, zu den Hauptverkehrszeiten ist hier immer sehr viel los. Das wirkt sich dann oft über den ganzen Tag auf den Busverkehr aus. Der Nahverkehr innerhalb der Städte ist meistens aber recht pünktlich. Die App „moovit“ hilft einem sehr, manchmal sind die Namen der Bushaltestellen dort aber nur auf Hebräisch hinterlegt. In diesem Fall kannst du den ID-Code der Bushaltestelle abgleichen (eine fünfstellige Nummer). Die App sagt dir beispielsweise, wann du aussteigen musst und navigiert dich zu den Haltestellen, an denen dein Verkehrsmittel kommt. „Realtime“ ist sie aber leider nicht. Nach einigen unangenehmen Verspätungen wurde mir die App „Bus nearby“ empfohlen. Diese App ist ziemlich zuverlässig im Anzeigen, wann denn nun tatsächlich der nächste Bus kommt. So habe ich meistens beide Apps zusammen benutzt, „moovit“ zum Planen der Route, „Bus nearby“ um zu schauen, wann die Busse kommen. Wichtig ist außerdem, dass du dem Busfahrer zuwinkst, wenn dein Bus kommt, als Zeichen, dass du mitgenommen werden willst. Sonst kann es passieren, dass der Bus ohne zu halten an dir vorbeifährt. Demensprechend gilt: nicht zu sehr ins Smartphone vertieft sein! Um mit dem ÖPNV fahren zu können, braucht man die sogenannte „Rav-Kav“ eine Karte, mit der man bargeldlos bezahlen kann. In den Bussen wird zwar noch Bargeld akzeptiert, aber mit der Rav-Kav bekommt man als Student 50% Rabatt. Beantragen kann man sie an den zentralen Bus- bzw. Zughaltestellen. Dafür brauchst du deinen Reisepass und deinen (israelischen) Studierendenausweis (ob ein internationaler Studierendenausweis reicht, weiß ich nicht, ich bezweifle es aber). Eine Fahrt innerhalb Tel Avivs kostet ca. 1€, von Netanya nach Tel Aviv ca. 1,50€ und von Tel Aviv nach Jerusalem ca. 3,00€ (jeweils Rabatt eingerechnet). Wichtig: Am Shabbat, also zwischen Freitag um ca. 15 Uhr und Samstag ca. 19 Uhr, fahren keine öffentlichen Verkehrsmittel (bis auf ein paar wenige Ausnahmen innerhalb Tel Avivs). Auch die meisten Geschäfte und Restaurants sind geschlossen. Alternativen zum ÖPNV sind die „Sheruts“, kleine Sammeltaxis, in die in der Regel neun Menschen reinpassen. Sie sind teurer als reguläre Busse (5,50€ von Netanya nach Tel Aviv) aber viel billiger als Taxis. Sie fahren ziemlich regelmäßig, einen klaren Fahrplan haben sie aber nicht, meistens fahren sie los, wenn das Sammeltaxi voll ist. Feste Bushaltestellen gibt es auch nicht, man muss dem Fahrer sagen - oder besser zurufen - wenn man aussteigen möchte. Am Anfang etwas komisch, aber man gewöhnt sich schnell daran. Sie folgen festen Routen, diese herauszufinden, um dann irgendwo auf dem Weg dem Fahrer zuzuwinken, damit er einen mitnimmt, ist aber nicht so einfach. Da muss man sich einfach durchfragen.
Am Academic College at Wingate habe ich nur einen Kurs belegt und zwar „Genetic basis of performance“. Da es kein Learning Agreement zwischen dem Institut für Sport und Sportwissenschaft und dem Academic College at Wingate gibt, habe ich diesen Kurs nur aus Interesse besucht. Mach dich darauf gefasst, dass im Master (zumindest in Wingate) viele Menschen Ü30 studieren. Aufgrund des Wehrdienstes sind die Studierenden generell deutlich älter als in Deutschland und zusätzlich arbeiten viele nach dem Bachelor erst mal eine Weile, bevor sie ihren Master anfangen.
Mein Hauptaugenmerk lag auf dem Praktikum im Tel Aviv Sourasky Medical Center, in Israel kennt eigentlich jeder das zweitgrößte Krankenhaus des Landes unter dem Namen „Ichilov Krankenhaus“. Während des Praktikums arbeitete ich bei einer großen Studie mit Diabetes Patienten mit. Meine Aufgabe war es, verschiedene funktionelle Tests (30s sit-to-stand, TUG-Test, div. Balance-Tests, etc.) und die bioelektrische Impedanzanalyse durchzuführen, sowie die Daten in Excel zu übertragen. Ursprünglich sollte ich mein Forschungsprojekt in einem anderen Krankenhaus in der Nähe von Tel Aviv absolvieren, aufgrund diverser Verspätungen im Ablauf war dies leider nicht möglich (generell sollte man in Israel darauf gefasst sein, dass alles ein bisschen länger dauert und Pünktlichkeit nicht gerade eine Stärke der Israelis ist :-D). Daher machte ich auch mein Forschungsprojekt am Ichilov Krankenhaus. Hier führte ich eine Studie durch, bei der es darum ging, zu bestimmen, welche Formel bei älteren Diabetes-Patienten am besten geeignet ist, um den Grundenergieumsatz zu schätzen. Dafür maß ich diesen mittels indirekter Kalorimetrie und verglich die verschiedenen Formeln mit den gemessenen Werten. Momentan bin ich dabei, dazu einen Forschungsartikel zu schreiben, der auch in einer Zeitschrift veröffentlicht werden soll.
An Sehenswürdigkeiten hat Israel unglaublich viel zu bieten, kulturelle Vielfalt zeigt sich an den beiden größten Städten des Landes: Das traditionelle und religiöse Jerusalem - die Stadt der gegensätzlichen Kulturen – steht im Gegensatz zur modernen, weltoffenen Party-Stadt Tel Aviv. Wer sich lieber in der Natur aufhält, kommt auch nicht zu kurz, hier sind die unzähligen Mittelmeerstrände, das Tote Meer, die Negev-Wüste, das Rote Meer oder die Oase Ein Gedi zu nennen. Im Anschluss an den Israel Aufenthalt bietet sich ein mehrtätiger Trip nach Jordanien mit einem der sieben modernen Weltwunder, der Felsenstadt Petra, an.
Alles in allem war mein Israel-Aufenthalt eine super Erfahrung, die sich bestimmt vom klassischen Erasmus-Aufenthalt innerhalb Europas unterscheidet. Also für Menschen, die gerne ein kleines bisschen Abenteuer während ihres Auslandaufenthalts erleben möchten, ist Israel definitiv der richtige Ort.
Jonathan
Praktikum in der Forschungsabteilung einer neurologischen Klinik in Phoenix, USA
Ich habe mein 3-monatiges Praktikum von November 2022 bis Februar 2023 am „Barrow Neurological Institute“ in Phoenix, USA absolviert. Da dies eine der besten Kliniken weltweit für Neurologie ist, drehte sich in meinem Praktikum alles um neurologische Krankheiten wie Demenz, Alzheimer und Parkinson. Die Arbeit in meinem Praktikum hat viel Spaß gemacht und konzentrierte sich hauptsächlich auf das Lesen von Literatur zu dem Thema. Zusätzlich stand die Vertiefung der einzelnen Schritte in der Studienerstellung und Durchführung im Mittelpunkt.
Nebenbei durfte ich aber auch andere sehr spannende Eindrücke erhalten. Ich durfte beispielsweise an Vorlesungen für Medizinstudenten als aller Welt teilnehmen und auch bei Besprechungen, in denen kritische Fälle diskutiert wurden, Mäuschen spielen. Einen Tag lang wurde ich durch die Pathologie geführt, in der ich hautnah miterleben durfte, wie Gehirne in echt aussehen und wie sich durch z.B. Demenz die Gehirnmassen verändern. Ich durfte bei laufenden Studien bei der Planung und Durchführung über die Schulter schauen und die internen Abläufe kennen lernen. Mein Betreuer machte es möglich, dass ich auch bei Feiern und großen Veranstaltungen des Klinikums dabei sein durfte und so die High Society der Neurologen kennen lernen konnte.
Ich durfte meine Arbeitszeiten flexibel gestalten, was es mir ermöglichte ein umfangreiches Freizeitprogramm auf die Beine zu stellen. Ich habe dort eine amerikanische Familie kennen gelernt, die mich sozusagen adoptiert hat. Ich durfte Thanks Giving bei Ihnen verbringen, ebenso Weihnachten und alle anderen Feiertage, die in meine Praktikumszeit gefallen sind. Mit ihnen war ich in der ganzen Stadt unterwegs und bekam Geheimtipps und Insider Wissen. Neben den verschiedensten Restaurants und Museen habe ich auch ein Rodeo Wettbewerb besucht. Ich habe zwei NFL-Spiele gesehen und beim Public Viewing den Superbowl in der eigenen Stadt verfolgt. Ich habe mit gejubelt bei Eishockey-, Basketball- und Baseballspielen, ich war im Botanischen Garten, habe viele Wanderungen unternommen, bin Kanu auf dem Salt River gefahren, habe einen Trip zum berühmten Grand Canyon unternommen, die roten Felsen in Sedona bewundert und vieles mehr.
Ich habe in meiner Zeit dort sehr viel gelernt. Nicht nur fachliches und sprachliches, auch das Einfinden in eine andere Kultur lässt einen die Welt mit anderen Augen betrachten. Ich habe dort eine zweite Heimat inklusive zweiter Familie gefunden. Ich habe mich persönlich weiterentwickelt und ich kann Euch sagen es war eine der besten Zeiten meines Lebens.