Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist es, den Betroffenen eine maßgeschneiderte Anleitung zu gelenkerhaltenden und muskulaturaufbauenden Trainingsformen zu geben und Ihnen so trotz Gelenkverschleiß eine höhere Lebensqualität zu ermöglichen.
Die in Deutschland jährlich durchgeführten 150 000 Endoprothesenimplantationen am Kniegelenk könnten bei früherem gezieltem Training teilweise vermieden oder zumindest hinausgezögert werden. Der Arbeitsbereich Sportorthopädie und Belastungsanalyse arbeitet darum an der Entwicklung eines Systems zur frühzeitigen Erkennung von Fehl- und Überlastungsschäden insbesondere des Kniegelenks. Sämtliche Forschungsaufgaben finden in enger Kooperation mit renommierten industriellen Partnern aus dem Bereich der Medizintechnik statt.
Das Projekt "Anthrokinemat" wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Arthrose als häufigste Gelenkerkrankung weltweit geht mit einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität und einem hohen volkswirtschaftlichen Schaden einher. Ein Grundpfeiler der Therapie ist Bewegung, die wesentliche Voraussetzungen für die Ernährung der Gelenke schafft. Die Bewegung sollte das erkrankte Gelenk aber nicht überlasten, da dies die Arthrose aktivieren kann. Für die Betroffenen ist das richtige Maß an Bewegung oft schwer abzuschätzen. An dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt "Arthrokinemat“ an. Es soll ein mobiles technisches System für das häufig von Arthrose betroffene Kniegelenk entwickelt werden, das Bewegungen des Nutzers durch körpernahe Sensorik erfasst und auf Basis dieser Informationen kontinuierlich prädiziert, ob und wann der Umfang und die Intensität der körperlichen Aktivität zu einer Überbelastung des Knies führen.
Dieses Projekt wurde durch eine Feasibility Study for Young Scienists des KIT gefördert.
Kreuzbandverletzungen haben einen hohen Einfluss auf die gegenwärtige und zukünftige Lebensqualität der betroffenen Personen. Diese Verletzungen gehen oft mit einer dauerhaften Funktionseinschränkung des verletzten Beines sowie eines lebenszeitlich früheren Auftretens von Kniearthrose einher. Um neue Erkenntnisse über mögliche Anpassungsmechanismen des Bewegungsapparates, aus denen Folgeschädigungen entstehen können, bei verschiedenen Bewegungen zu gewinnen, wurde mit kreuzbandverletzten Personen eine umfassende Studie durchgeführt. In dieser Studie wurden an verschiedenen Testzeitpunkten Alltagsbewegungen sowie sportspezifische Belastungen mit biomechanischen Messmethoden erfasst und analysiert. Um dabei einen tieferen Einblick über etwaige verletzungsinduzierte Anpassungsmechanismen zu bekommen, wurde über vier Testzeitpunkte (präoperativ, 6 Wochen, 3 Monate und 6 Monate postoperativ) der Rehabilitationsverlauf bis zum gewöhnlichen Wiedereintrittszeitpunkt in den Sport (6 Monate postoperativ) in einem Längsschnitt untersucht.
Die Arthrose im Kniegelenk (Gonarthrose) ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen bei Menschen im höheren Lebensalter. Auf Grund der zunehmenden charakteristischen Zerstörung des Gelenkknorpels, leiden Betroffene primär unter Schmerzen und einer Einschränkung in der Beweglichkeit. Häufig tritt die Gonarthrose an der Gelenkinnenseite auf (= mediale Gonarthrose) und ist in dieser Form durch eine Erhöhung der Belastung an der Knieinnenseite gekennzeichnet. Orthopädische Einlagen können als konservative Behandlungsmöglichkeit zur Verlangsamung des Voranschreitens der arthrotischen Prozesse eingesetzt werden. Die Gestaltungsform der Einlage spielt hierbei eine zentrale Rolle. Unser Forschungsprojekt untersucht die Wirkung unterschiedlicher Einlagenmodelle in Bezug auf die Belastungsreduktion im betroffenen Knieareal.
Das Projekt "Biomechanische Evaluation einer Hüftorthese für Patienten mit Hüftarthrose“ wird in Kooperation mit der Bauerfeind AG durchgeführt.
Hüftarthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung mit hoher Prävalenz und einem großen Einfluss auf die Lebensqualität der betroffenen Personen. Daher kommt der Entwicklung effektiver konservativer Behandlungsstrategien, die das Auftreten und Fortschreiten der Erkrankung verzögern sollen, eine große Bedeutung zu.
Patienten mit Hüftarthrose weisen häufig eine eingeschränkte Mobilität im Hüftgelenk auf, was zu diverseren Veränderungen im Gangbild und in der Gelenkbelastung führt. Das Ziel dieses Forschungsprojektes ist es daher, die Hüftfunktion und das Gangmuster von Patienten mit unilateraler Hüftarthrose zu analysieren und zu evaluieren, ob eine innovative Hüftorthese die Funktionalität des Hüftgelenks und die Gangbiomechanik positiv beeinflussen kann.