Standweitsprung (SW)

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1. Testziel

Ermittlung der Schnellkraft der unteren Extremitäten.

2. Beschreibung der Testaufgabe

 


 

Beim Standweitsprung soll die Testperson mit beidbeinigem Absprung möglichst weit springen. Sie steht im parallelen Stand und mit gebeugten Beinen an der Absprunglinie. Schwung holen mit den Armen ist erlaubt. Der Absprung erfolgt beidbeinig und die Landung auf beiden Füßen. Bei der Landung darf nicht mit der Hand nach hinten gegriffen werden. Die Testperson hat zwei Versuche. Bei zwei ungültigen Versuchen bekommt die Testperson maximal drei weitere Versuche. Hat die Testperson fünf Fehlversuche, erfolgt ein Testabbruch.

3. Testmaterialien

 3.1 Raumbedarf: ca. 2 m x 4 m
 3.2 Zeit- und Personenbedarf: ein Testleiter kann 2 Sprünge einer Testperson innerhalb von 2 Minuten prüfen
 3.3 Geräte und Material: Maßband, Klebeband, Tartangranulat-Matte (80 cm x 300 cm), L-Schiene

4. Testaufbau

Der Test wird auf einer Tartangranulat-Matte zur Standardisierung der Absprungbedingungen durchgeführt. Die Matte wird rutschfest am Boden angebracht. Auf der Matte sind eine Absprunglinie und entlang des Mattenrandes ein Maßband befestigt.

5. Messwertaufnahme

Gemessen wird die Entfernung von der Absprunglinie bis zur Ferse des hinteren Fußes bei der Landung. Zum besseren Ablesen des Messwertes auf dem Maßband eignet sich eine L-Schiene oder ein Stab welcher an die Ferse angelegt werden kann. Die Messwertaufnahme erfolgt auf 0,1 Zentimeter genau. Die bessere Weite aus den beiden Versuchen wird gewertet.

Normwerte
Es liegen zahlreiche Studien mit Angaben zu Mittelwerten und Standardabweichungen vor (vgl. zusammenfassend Beck & Bös, 1995, S. 118 ff). Zum Standweitsprung gibt es auch Vergleichswerte für Kinder und Erwachsene in der Testliteratur (Fetz & Kornexl, 1993; Grosser & Starischka, 1981). Normwerte für Kinder und Jugendliche von 6-18 sind publiziert im DMT Manual (Bös et al. 2009).

6. Testinstruktion

Bei diesem Test geht es darum, aus dem Stand möglichst weit zu springen. Stelle dich an der Linie auf. Hole jetzt mit den Armen Schwung und springe mit beiden Beinen soweit du kannst nach vorne. Achte bei der Landung darauf, dass du nach dem Sprung nicht nach hinten fällst, greifst oder nach hinten trittst. Du hast 2 Versuche.

7. Besondere Hinweise

Die Übung soll mit Sportschuhen durchgeführt werden. Nach vorne Fallen ist erlaubt sofern die Ferse auf der Landeposition bleibt.

Fehlerquellen
Übertreten der Startlinie oder einbeiniger Absprung.
Nach hinten Fallen oder nach hinten Greifen bei der Landung.
Ferse des hinteren Beines bewegt sich von der Landestelle.

8. Quelle

Beck, J. & Bös, K. (1995). Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit: Köln: Strauss.

Bös, K., Schlenker, L., Büsch, D., Lämmle, L., Müller, H., Oberger, J., Seidel, I. & Tittlbach, S. (2009). Deutscher Motorik Test 6-18. Hamburg: Czwalina.

Council of Europe (Ed.). (1983). Testing physical fitness (Eurofit). Provisional Handbook. Straßbourg: Author.

Fetz, F., & Kornexl, E. (1993). Sportmotorische Tests: praktische Anleitung zu sportmotorischen Tests in Schule und Verein. Wien: ÖBV, Pädag. Verlag.

Grosser, M. & Starischka, S. (1986). Konditionstests: Theorie u. Praxis aller Sportarten. München: BLV-Verlagsgesellschaft.

 

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