Presidential Regatta Sankt Petersburg
Unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der russischen Föderation Dmitri Medwedew fand vom 28. bis zum 30. Mai die „Presidential Regatta“ in St. Petersburg statt. Dieser Termin ist von den Veranstaltern mit Bedacht gewählt worden: Zum einen galt es 150 Jahre Rudersport in Russland zu feiern. Zum anderen jährte sich die Gründung der Stadt St. Petersburg zum 307. Mal.
Karlsruhe hat sich in den letzten Jahren zu einer Hochburg des Hochschulruderns entwickelt. Die Wettkampfgemeinschaft Karlsruhe, die aus dem Karlsruher Institut für Technologie, der Hochschule für Technik und Wirtschaft, der Pädagogischen Hochschule und der Duaelen Hochschule besteht, konnte in den Jahren 2006, 2007, 2008 und 2009 die Gesamtwertung auf den Deutschen Hochschulmeisterschaften gewinnen. In den Jahren 2008 und 2009 kam außerdem der Sieg in der Königsklasse des Rudersports, dem Männer-Achter, hinzu.
Aus diesen Gründen konnte sich die Crew von Trainer Ralf Thanhäuser als bester Deutscher Hochschulachter über eine Einladung zur „Presidential Regatta“ in St. Petersburg freuen. Insgesamt waren 15 Männer-Achter am Start: 8 internationale Uni-Achter und 7 russische Regionalauswahlen. Neben den weltweit bekannten Mannschaften aus Cambridge und Yale sind auch Teams aus Estland, Weißrussland, Polen, Litauen und der Universität St. Petersburg angetreten.
Die 11-köpfige Delegation aus Karlsruhe war in einem sehr guten Hotel direkt im Stadtzentrum von St. Petersburg untergebracht. Neben den Wettkämpfen gab es auch ein umfangreiches Kultur- und Exkursionspogramm. So konnten die Sportler die wunderschöne Stadt St. Petersburg kennenlernen. Der Veranstalter hatte eine ausgezeichnete Dolmetscherin organisiert, die das Team das gesamte Wochenende begleitete und half, kleine Probleme schnell aus der Welt zu schaffen.
Boot und Riemen sind vom Veranstalter vor Ort gestellt worden. Aus diesem Grund absolvierte der Karlsruher Achter am Freitag zunächst eine kurze Trainingseinheit auf der nahe der Mündung der Neva in die Ostsee künstlich angelegten Regattastrecke, um individuelle Einstellungen vorzunehmen und sich an das fremde Material zu gewöhnen.
Am Nachmittag stand ein Zeitrennen auf dem Programm. Die Streckenlänge betrug 1000 Meter. Über den Kampf gegen die Uhr wurde eine Rangliste erstellt, die zur Setzung der weiteren Rennen diente. Das Team aus Karlsruhe belegte einen sehr guten Platz 6 in der Gesamtwertung und Platz 4 in der Uni-Wertung. Damit konnte man sich deutlich vor den renommierten Teams aus Cambridge und Yale platzieren.
Am Samstag ruderten die Top-Acht der Rangliste auf einem Kanal im Stadtzentrum. Dabei traten jeweils zwei Teams im KO-System über 500 Meter gegeneinander an. Über Viertelfinale, Halbfinale und Finale wurde der Sieger ermittelt. Der Karlsruher Achter musste im Viertelfinale gegen die Universität Bydgoszcz aus Polen ran. Dieser Gegner ist für das Team aus der Fächerstadt kein Unbekannter: Im Finale der Europäischen Hochschulmeisterschaften 2009 lieferte man sich mit dem polnischen Achter einen spannenden Kampf um die Silbermedaille, den die Polen am Ende knapp für sich entscheiden konnten. Leider hatte das Team aus Bydgoszcz auch dieses Mal wieder den Bugball vorne, so dass das Karlsruher Boot ausschied.
Am Sonntag spielte sich das Renngeschehen wieder auf der Regattastrecke ab. Starker Gegenwind führte zu sehr hohen Wellen mit Schaumkronen. Der Karlsruher Achter kam mit diesen Bedingungen nicht gut zu Recht und musste sich im A-Finale hinter einer Uni aus Estland, einer Uni aus Weißrussland und den Polen mit Platz 4 begnügen. Unter den zahlreichen Zuschauern dieses Rennens war auch der Präsident der Russischen Föderation Dmitri Medwedew. Mit dem Start des Rennens wurde extra gewartet bis der Präsident eingetroffen war und seinen Platz auf der Tribüne eingenommen hatte. Unter starken Sicherheitsvorkehrungen hielt Dmitri Medwedew vor offiziellen Gästen und den Athleten anschließend noch eine Rede, in der er die Qualität der Wettkämpfe lobte.
Die Teilnahme an der „Presidential Regatta“ in St. Petersburg war für die Ruderer aus Karlsruhe ein großartiges Erlebnis, an das sie sich noch lange erinnern werden.
Nach der Rückkehr aus Russland bereitet sich die Mannschaft jetzt intensiv auf die Deutschen Hochschulmeisterschafen vor, die vom 02. bis zum 04. Juli in Hannover stattfinden werden. Durch Titel auf nationaler Ebene wollen sich die Karlsruher Studenten für die Europäischen Hochschulmeisterschaften in Amsterdam qualifizieren.