7. Europäische Hochschulmeisterschaften in Moskau
Die Ruderer des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) starteten Anfang September erfolgreich bei der 7. Europäischen Hochschulmeisterschaft Rudern in Moskau. Die Rennen wurden auf der Olympiaregattastrecke „Krylatskoe“ von 1980 ausgetragen. Bei idealen Wetterverhältnissen kämpften insgesamt 13 Nationen mit über 450 Athleten in 21 Bootsklassen über die olympische Ruderdistanz von 2000 m um die Meistertitel. Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) schickte in 19 Bootsklassen seine besten Mannschaften aus 14 Universitäten an den Start.
Bereits Anfang Juli hatten sich die beiden Karlsruher Boote durch Siege bei der Deutschen Hochschulmeisterschaft (DHM) in Bremen für die Europäische Hochschulmeisterschaft (EUC) qualifiziert. Nach intensiven und harten Wochen der Vorbereitung mit viel gemeinsamen Training sahen die Karlsruher Studenten den Wettkämpfen in Moskau voll Spannung und Ungeduld entgegen.
Der Männer-Zweier mit Heiko Gulan und Simon Schiml konnte sich über ein volles Meldefeld freuen. Frankreich, Polen, Litauen, Russland und vor allem die Ukraine stellten ihre besten Sportler, wodurch sich das deutsche Boot über einen Vorlauf für das Finale qualifizieren musste. Mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg zogen die beiden Karlsruher Sportler am Mittwoch dann direkt ins Finale ein.
Der Frauen-Doppelvierer mit Lisa Maria Bode, Ulrike Schwarz, Julia Johannsmeier und Schlagfrau Vera Dohmen konnte sich mit vier Gegner aus Russland (zwei Boote), Polen und Großbritannien messen. Im Bahnverteilungsrennen demonstrierten die vier Frauen aus Karlsruhe ihre Startschnelligkeit und führten mit Russland 1 das Feld an. Mit dem zweiten Platz sicherten sie sich für das Finale eine der begehrten Mittelbahnen und sahen diesem zuversichtlich entgegen.
Am Finaltag zeigte sich das Moskauer Wetter von seiner schönsten Seite. Sonne, angenehme 18°C und ein leichter Schiebewind ließen auf einen perfekten Renntag schließen. Heiko Gulan und Simon Schiml gingen am Vormittag als erstes an den Start. Mit hoher Schlagzahl, die über der eigentlich trainierten Schlagfrequenz lag, zeigten die beiden Männer Entschlossenheit sowie Siegeswillen und bewiesen ihre außergewöhnliche Qualität. Im Ziel mussten sie sich nur den starken Ukrainern geschlagen geben, die sich mit einem phänomenalen Endspurt vor das deutsche Boot legten. Silber für Karlsruhe.
Nach einer kurzen Mittagspause machte sich der Frauen-Doppelvierer bereit die Farben des KITs würdig zu vertreten. Wie im Bahnverteilungsrennen zeigte sich das russische Boot 1 auch im Finallauf sehr stark und schob sich bis zur Streckenhälfte an den Karlsruherinnen vorbei. Im Kampf um Platz zwei konnte das deutsche Boot den Angriff der Polinnen von der Universität Bydgoscsz mit einem energischen Spurt abwehren und sicherte sich mit Abstand den Vizemeistertitel.
Mit insgesamt 11 Gold-, 3 Silber- und 3 Bronzemedaillen ging für die 80-köpfige deutsche Delegation eine sehr erfolgreiche EUC zu Ende. Moskau stellt in der Geschichte der Europäischen Hochschulmeisterschaft bisher den von Deutschland am weitesten entfernten Austragungsort dar und war dadurch sowohl finanziell als auch organisatorisch die bisher aufwändigste Meisterschaft. Die beiden Mannschaften bedanken sich herzlich bei ihrem Trainer Ralf Thanhäuser, ihrem Hauptsponsor THOST Projektmanagement und den vielen privaten Unterstützern, die diese erfolgreiche Meisterschaftsteilnahme erst möglich gemacht haben.
Lisa Maria Bode, Vera Dohmen