KIT erfolgreichste Uni bei DHM Taekwondo
Nach der Coachbesprechung und Begrüßung der Sportler begann das Turnier am Samstag gegen 10 Uhr. Im Anschluss an die Wettbewerben gab es einen spektakulären Teamkampf, bei dem zwei Mannschaften aus je drei Kämpfern verschiedener Gewichtsklassen im Wechsel sechs Minuten am Stück gegeneinander antraten. Gegen 18 Uhr folgten die Siegerehrungen für die erfolgreichen Sportler. Den Karlsruhern gelang es vier Medaillen zu holen und damit liegt das KIT in der Gesamtwertung auf Platz eins!
Das Ergebnis zeigt: Es zahlt sich aus, dass das KIT zusätzlich zu den regulären Taekwondo Kursen auch eine Wettkampfgruppe für Vollkontakt Taekwondo anbietet. Diese Einheit wird Robert Plasa geleitet. Weitere Vorbereitung erfolgte im regulären Trainings Betrieb und im freien Training bei Jessica Gromer. Darüber hinaus haben sich die Sportler auch selbst im Schlosspark zum Üben getroffen. Wir freuen uns über dieses schöne Ergebnis unserer Arbeit und Gratulieren allen Teilnehmern! Danke an unsere Freunde in Konstanz für die Ausrichtung des Turniers!
Die Kämpfe im Einzelnen:
Paul Bödeker:
Dies ist Pauls erste Turnierteilnahme nach kurzer Vorbereitungszeit. Er hat sich im Training als Technikwunder gezeigt, indem er Trittkombinationen und Techniken ausführt bevor sie ihm gezeigt werden. Im Kampf zählt aber vor allem die zielgerichtete Anwendung. Paul tritt gegen Jan Murawski (Uni Bochum) an und wird durch einen frühen Kopftreffer etwas verunsichern. Im weiteren Verlauf gelingt ihm sein Technikrepertoir abzurufen aber er geht dabei nicht entschieden genug vor um den Sieg noch zu holen.
Paul springt wegen zeitlicher Überschneidung in Jessicas erstem Kampf als Coach ein.
Jessica Gromer:
Startet mit einem Freilos direkt ins Halbfinale und siegt hier dank zahlreicher Kopftreffer mit 12 Punkten Vorsprung gegen Müjde Haberci (TU Dortmund) vorzeitig beim Stand von 16:4. Im Finale unterliegt sie in einem technisch fast spiegelbildlichen Kampf der ebenfalls mit einem Freilos gestarteten Carolin Stahl (TH Mittelhessen). Der leicht kleineren Carolin gelingt es immer wieder im Infight Jessicas Deckung zu unterwandern.
Kai Kleindienst:
Bei der DHM 2013 hat er bereits den ersten Platz im Schwergewicht in der LK II belegt. Nun hat er in die LK I gewechselt. Charakteristisch ist sein Kampfschrei und seine Spezialität sind Kopftrefffer im Infight. Im Viertelfinale wird er mit einem Sieg gegen Simikic Lazar (Uni Duisburg-Essen) warm. Taktisch hätte er den den deutlich schwereren Gegner auch mehr auslaufen lassen können. Das Halbfinale muss Niklas Wahl (Uni Heidelberg) verletzungsbedingt abbrechen. Im Finale wartet mit Bruno Raab (Universidad de las Americas Puebla) ein erfahrener Kämpfer auf Kai, dem dieser trotz Anspannung einiges entgegenzusetzen weiß aber schließlich unterliegt. Kai wird von seinem Vereinskollegen Taoufik Skandrani (Uni Konstanz) gecoacht und startet mit diesem zusammen auch im Teamfight.
Karim Mnasri:
Dass Karim bei der DHM 2013 (3. Platz) Turnier-Erfahrung gesammelt hat bekommt Maik Bünz (Uni Kiel) zu spüren. Karim hat ein gutes Auge für Distanzen, sieht wenn sich Gelegenheiten für Kopftreffer bieten und weiß diese ebenso für sich zu nutzen oder zu verhindern. Außerdem bleibt er immer cool und setzt die taktischen Anweisungen seines Coaches eins zu eins um. Seinem Halbfinalgegner Philipp Hemmann (Uni Tübingen) stand er 2013 schon einmal gegenüber. Damals wurde das Match zu einer taktischen Nervenprobe. Dieses Mal geht Karim früh in knappe Führung, die er bis zum Ende hält. Im Finale begegnet er Jorel Djamen (TU Clausthal), der immer wieder mit sauberen Kicks auf die elektronische Weste in Führung geht, mit seinen Kopfkicks bei Karim aber meißtens ins Leere läuft. Karim findet unerbittlich seine Lücken wenn der Clausthaler in der Aktion unaufmerksam wird. Er verliert in einem bis zum Schluss spannenden Match schließlich haardünn.
Oskari Pakari:
Auf seinen ersten Gegner Arno Pohlmann (TU Clausthal) lässt Oskari ein Feuerwerk an Kicks los. Leider wird der Hitlevel auf der elektronischen Weste selten erreicht und die Kopftreffer nicht gewertet. Hier hätte Coach Robert schon früher seine Videoreplay Karte einsetzen können. Dem kleineren Arno gelingt es in Oskaris zahlreichen Angriffen selbst auch zu Punkten, so dass Oskari am Ende nur knapp gewinnt. Im Viertelfinale setzt Oskari die Taktik, einen kleineren Gegner auf lange Distanz zu halten, dann perfekt um und lässt Marcel Schürzeberg (Uni Paderborn) damit keine Chance. Auch im Halbfinale gegen Daniel Ontyd (Uni Bochum) gelingt ihm ein klarer Sieg. Sein Finalgegner Andree Blumenstein (Uni Bielefeld) war in den Vorkämpfen mit vielseitigen Techniken zum Teil noch deutlicher überlegen. Insbesondere auf seine langen, direkten Cuts zum Kopf, in die Angriffe seiner Gegner hinein, waren diese eine passende Antwort schuldig geblieben. In der Taktikvorabsprache mit Robert Plasa wurden dazu Distanz verkürzen durch seitliche Vorbewegungen um die Cuts herum, Antäuschen zur Verschleierung der Angriffe und Pushkicks mit dem vorderen Bein aus der geschlossenen Stellung heraus gewählt. Die Antwort passt: Nach einer Runde Abtasten steht es null zu null. Das spannende Match bleibt ausgeglichen, dann geht der Bielefelder mit einem Westentreffer kurz in Führung. Aber Oskari hat mehr Puste und jagt ihn aus der Kampffläche, so dass es in Folge Verwarnungen wieder gleich steht. Der Kampf geht in die vierte Runde um den Golden Point und hier unterliegt der KIT‘ler denkbar knapp.
Sopheak Meangkhori Seng:
Sopheak trifft gleich im ersten Kampf auf den späteren Erstplatzierten Jorel Djamen (TU Clausthal). Bei seinem Turnierdebüt kann er gleich in den ersten zehn Sekunden mit einem eingesteppten Neario-Chagi (Axe Kick) über den Block des Clausthalers hinweg mit drei Punkten in Führung gehen. Aber verliert den Vorsprung infolge Verwarnungen für Hinfallen und weil er sich von dem aggressiv agierenden Clausthaler, an dessen Kopf weitere Tritte nur knapp vorbeigehen, aus der Kampffläche treiben lässt. Die zweite Runde beginnen die Kämpfer mit einem offensiven Schlagabtausch bei dem Jorel in knappe Führung und dann in Lauerstellung geht. In der dritten Runde geben beide Sportler alles. Beide punkten und dann liegt Sopheak wieder vorn, bis es in den letzten Sekunden infolge einer Verwarnung zum Ausgleich und damit zur vierten Runde um den Golden Point kommt. Schade, dass den der Clausthaler holt, sonst wäre sicher eine Platzierung drin gewesen.