Engineers verteidigen Hochschulmeisterschaft
Bei dem am vergangenen Wochenende ausgetragenen Turnier setzte sich die Mannschaft von Headcoach Felix Bleimund gegen die Hamburg Snipers, die Aachen Rockets und die Mannheim Knights durch und errang damit ihren insgesamt achten Sieg (Rekord!) beim Hochschulbowl.
Obwohl man mit dem eindeutigen Ziel nach Hamburg gereist war, das Turnier erneut zu gewinnen und auf eine bereits gut eingespielte Mannschaft zurückgreifen konnte, war doch jedem einzelnen Spieler, Betreuer und Verantwortlichen die Erleichterung nach dem Finalsieg gegen die Aachen Rockets deutlich anzusehen. Denn um an diesen Punkt zu gelangen, hatte die Mannschaft zwei Tage lang ihren besten Football auffahren müssen und hochkonzentrierte Spiele gegen drei sehr gute Teams abgeliefert, die keineswegs bereit waren, den Engineers den Turniersieg kampflos zu überlassen.
Begonnen hatte das Turnier am Samstag nach dem Turniermodus „Jeder gegen jeden“. Nachdem das Team aus Münster kurzfristig abgesagt hatte, wurde festgelegt, dass am Samstag alle Vorrundenspiele ausgetragen werden sollten und sonntags auf Grundlage der Ergebnisse ein Spiel um Platz 3, sowie das Finale gespielt wurden.
Im ersten Spiel gelang es den Aachen Rockets in einem hart umkämpften Spiel, die Hamburg Snipers mit 6:3 zu besiegen. Im Anschluss daran hatten die Engineers ihr erstes Spiel gegen die Mannheim Knights.
KIT SC Engineers starten gegen Mannheim
Die Mannschaft erwischte einen perfekten Start ins Spiel und konnte direkt auf dem ersten Offensive Play Punkte erzielen. Wide Receiver Felix Batsch fing einen langen Pass von Quarterback Jonas Lohmann und trug in bis in die Mannheimer Endzone. Auch für die nächsten Punkte zeigte sich Batsch verantwortlich als er kurz darauf abermals einen weiten Pass von Lohmann sichern konnte und an seinen Gegenspielern vorbei in die Enzone trug.
Die Defensive der Engineers dominierte ihre Gegner das komplette Turnier über und erlaubte Mannheim bis auf deren letzte Angriffsserie kein einziges First Down. Außerdem gelang es den Grün-weißen Abwehrreihen immer wieder Fehler ihrer Gegenspieler zu provozieren und so den Ball frühzeitig zurückzuerobern. Die Offensive trug ebenfalls weiterhin ihren Teil zum ersten Sieg bei und konnte vor der Halbzeit noch einmal punkten, als Jonas Lohmann den Ball aus kurzer Distanz selbst über die Goalline trug.
Nach der Pause erhöhte die Mannschaft dann noch das Ergebnis durch ein Field Goal von Back-Up-Kicker Hannes Löffler und einen Touchdown-Pass von Quarterback Felix Bleimund auf Tight End Niklas Gauly, bevor die Mannheimer auf ihrem letzten Drive über das Feld marschierten und den Endstand auf 32:7 verkürzten.
Schlechter Start gegen Hamburg
In ihrem zweiten Spiel erwischten die Engineers dann einen weniger glücklichen Start, obwohl die Offensive auch gegen die HSU Snipers sehr souverän über das Feld marschierte. Dennoch konnten die Hamburger nach zwei Tochdown-Pässen von Jonas Lohmann auf seine Receiver Felix Batsch und Thomas Thorn jeweils direkt ausgleichen, beziehungsweise sogar mit 14:13 in Führung gehen, da die Engineers einen ihrer Extrapunkte verfehlt hatten. Allerdings entstanden diese Touchdowns jeweils durch sehr lange Spielzüge nach Unkonzentriertheiten auf Seiten der Engineers, sodass, nachdem diese abgestellt worden waren, die Hamburger Offensive den Rest des Spiels kaum noch zum Zuge kam.
Stattdessen ging die Defensive der Engineers konsequent mit dem sehr harten Football der Snipers mit und führte die Gastgeber damit an ihre Grenzen, während die Offensive weiterhin ein hohes Tempo spielte und den Punktstand immer weiter in die Höhe schraubte.
Zuerst fand Jonas Lohmann mit kurzen Pässen auf die rechte Seite der Endzone seine Receiver Felix Batsch und Giannis Savidis, bevor es mit dem 26:14 in die Pause ging. Savidis fiel sowohl in der Offensive als auch in den Special Teams sehr positiv auf, was vielleicht auf einen besonderen Motivationsschub zurückzuführen war, da im Vorjahr eine Unsportlichkeit eines Hamburger Spielers das Turnier frühzeitig für ihn beendet hatte.
In der zweiten Halbzeit reduzierte die Mannschaft das Tempo dann merklich, konnte aber trotzdem noch zweimal durch Läufe von Jan Löwer punkten, der abermals als einziger „echter“ Running Back angereist war und dementsprechend viel Zeit auf dem Feld verbringen durfte. Die Hamburger Offensive tat ihr Bestes, konnte aber gegen die herausragende Engineers-Verteidigung nichts ausrichten, sodass das Spiel mit 40:14 endete.
Mit angezogener Handbremse gegen Aachen
Da die Aachen Rockets bereits die Mannheim Knights mit 38:6 geschlagen hatten, war das letzte Vorrundenspiel der Engineers gegen die Aachener bereits eine Vorschau auf das am nächsten Tag auszutragende Finale, weswegen beide Mannschaften ein wenig mit angezogener Handbremse spielten, ihren Reservespielern zu Einsatzzeiten kommen ließen und vor allem versuchten, das Spiel des Gegners zu analysieren.
Die Engineers erwischten den denkbar ungünstigsten Start in das Spiel, da bereits auf der ersten Angriffsserie des Spiels ein Pass von Felix Bleimund durch einen Aachener-Verteidiger abgefangen und zurück in die Endzone getragen werden konnte. Durch die anschließend erfolgreiche Two-Point-Conversion gingen die Rockets früh mit 8:0 in Führung.
Jedoch gelang es den Engineers noch vor der Pause den Rückstand auf 8:6 zu verkürzen, als erneut Thomas Thorn einen Pass von Jonas Lohmann fangen und bis in die Endzone tragen konnte.
Die zweite Halbzeit war dann vor allem von den beiden sehr diszipliniert spielenden Abwehrreihen geprägt, die keine weiteren Punkte mehr zuließen, sodass das Spiel auch mit 8:6 endete.
Beim letzten Spiel der Vorrunde sowie beim Spiel um Platz 3, welches Sonntags vor dem Finale ausgetragen wurde, standen sich jeweils die Hamburg Snipers und die Mannheim Knights gegenüber und beide Male konnte der Gastgeber das Spiel für sich entscheiden. Die sehr junge und frisch aufgebaute Mannheimer Mannschaft zeigte in beiden Spielen eine sehr couragierte Leistung und verlor in der Vorrunde nur knapp mit 6:7, musste sich dann im Spiel um Platz 3 doch eindeutig mit 33:7 dem deutlich erfahreneren Snipers-Team geschlagen geben. Den einzigen Touchdown der Knights in diesem Spiel erzielte übrigens nach einer Fumble-Recovery Linebacker Falco Böllhoff, der in der Liga für die Engineers spielt.
Denkbar schlechter Start ins Finale
Das Finale gegen die Aachen Rockets begann für die Engineers-Offensive dann abermals mit einem Totalausfall. Nach einer misslungenen Ballübergabe landete das Leder in den Händen eines Aachener Verteidigers, der sich von dort nicht mehr auf seinem Weg in Endzone stoppen ließ. Die anschließende Two-Point-Conversion konnte wenige Zentimeter vor der Goalline gestoppt werden, sodass die Rockets mit 6:0 in Führung gingen.
In der Folgezeit kam die Offensive der Engineers dann besser ins Spiel und marschierte einige Male sehr erfolgreich über das Feld. Nachdem Receiver Hannes Löffler einen kurzen Pass von Jonas Lohmann bis kurz vor die Endzone getragen hatte, war es Tight End Jonathan Gürtler, der einen Pass über die Mitte fing und so das Ergebnis egalisierte.
Die erfolgreiche Angriffsserie hatte allerdings einen bitteren Beigeschmack, da sich Offensive Guard Friedemann Nonnenmacher schwer am Knie verletzte und auf unbestimmte Zeit ausfallen wird.
Die Offensive der Rockets kämpfte weiterhin hart, fand aber keine Lücken in der Engineers-Defensive, deren Offensive wiederum nach einigen erfolglosen Drives noch einmal vor der Pause punkten konnte. Wieder einmal nahm Quarterback Jonas Lohmann das Leder selbst in die Hand und trug es über die rechte Seite an allen Gegenspielern vorbei in die Endzone.
In der zweiten Halbzeit verpasste es die Engineers-Offensive mit der 14:6-Führung im Rücken dann mehrmals, nach langen Angriffsserien das Spiel vorzuentscheiden, da Jonas Lohmann zwei Field Goals aus vielversprechenden Distanzen neben die Goal-Posts setzte. Da die Defensive aber weiterhin kaum Raumgewinn der Aachener zuließ, bekam Lohmann eine dritte Chance, das Spiel zu entscheiden, die er sich dieses Mal nicht entgehen ließ. Sein Field Goal zum 17:6 kurz vor Spielende beendete alle Hoffnungen der Rockets, das Spiel noch zu drehen und war so der Startschuss für die Siegesfeier der Engineers.
Etwas ganz besonderes war der Sieg für Carmen Mayer und Lena Salfenmoser, beides Fußballerinnen beim KIT SC, die mit der Mannschaft nach Hamburg gefahren waren und auch einige Spielzüge auf dem Feld verbracht hatten. Die beiden sind die ersten Frauen, die jemals den Hochschulbowl gewinnen konnten.
Die KIT SC Engineers bedanken sich ganz herzlich bei allen Mannschaften, Organisatoren, Fans und Allen, die dafür gesorgt haben, dass der Hochschulbowl wieder einmal ein Wochenende voller hochklassigem Football, toller Stimmung und viel Spaß für alle Teilnehmer war.
Und ein ganz besonderer Dank geht natürlich an die Spieler der Mannheim Knights, die das gesamte Finale hindurch Stimmung für Engineers machten und mit ihren Sprechchören, ihren Akrobatikeinlagen und ihrem Enthusiasmus sogar zeitweise den Cheerleaderinnen der Hamburg Snipers den Rang abliefen.