Split 2013, EM-Tagebuch: Eintrag 5
Im Viertelfinale der Studierenden-Europameisterschaften im Basketball wartete auf die KIT-Auswahl die vielleicht stärkste Mannschaft des Turniers. Die Gastgeber aus Split können ihre Spieler ausschließlich aus der ersten und zweiten kroatischen Liga rekrutieren und bereiten sich seit einem Jahr auf dieses Turnier vor. Das Ziel heißt ganz klar Gewinn der Europameisterschaft, nach dem man bei der letzten EM das Finale nur ganz knapp verlor.
Unsere Jungs gingen also als krasse Aussenseiter ins Spiel und mussten zudem noch auf Alex Rüeck verzichten, der fiebergeschwächt passen musste.
Die erste Aktion im Spiel war mit einem Dunk von Elnis Prasovic spektakulär und unsere Jungs konnten mit den ersten Aktionen sogar 6:2 in Führung gehen. Auch in den nächsten Minuten konnte die Partie ausgeglichen gestaltet werden und nach 8 Minuten war man plötzlich gegen den großen Favoriten 17:13 in Führung. Die überraschten Gastgeber taten sich anfangs sehr schwer mit unserer leidenschaftlichen Spielweise fanden dann aber zum Ende des ersten Viertels ein wenig besser ins Spiel. So endete unser bis dahin bestes Viertel des Turniers mit einer 21:20 Führung.
Zwei schnelle Dreier der Gastgeber zu Beginn des zweiten Viertels brachten dann einen Wechsel der Führung aber das KIT-Team kämpfte weiter. Bis auf die Freiwurfquote ging die von Uli Himstedt ausgetüftelte Taktik voll auf und so konnten unsere Jungs das Spiel bis Mitte des zweiten Viertels offen halten. Durch vier in Reihenfolge verworfene Freiwürfe baute man den Gastgeber dann aber auf und musste dadurch mit einem 30:37 Rückstand in die Halbzeitpause gehen.
Trotzdem: Was die Jungs hier in der ersten Halbzeit gezeigt haben war allererste Sahne!!
Auch Beginn des dritten Viertels sahen die frenetischen, kroatischen Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel, allerdings konnte sich die Universität Split mit zunehmender Spieldauer immer mehr absetzen. Den Kroaten spielte hier auch die Tatsache in die Karten, dass unser bester Mann der ersten Halbzeit, Aufbauspieler Moritz Nägele wegen Kreislaufkollaps nicht mehr eingesetzt werden konnte. Somit musste man mit einem 39:58 Rückstand ins letzte Viertel.
Auch im letzten Spielabschnitt konnte Moritz Nägele nicht mehr mitwirken und so fehlte in der altehrwürdigen, sehr stickigen und heißen Sporthalle von Split die Seele unseres Spiel. Die Kroaten konnten nun ihre ganze Stärke ausspielen, obwohl unsere Jungs aufopferungsvoll kämpften. So endete das Spiel für die sehr leidenschaftlichen Gastgeber, die offensichtlich dem hohen Erwartungsdruck stand halten können, standesgemäß mit 83:60.
Trainer Uli Himstedt lobte seine Jungs nach dem Spiel "Unser Team hat das KIT heute würdig vertreten und wir können nach einem tollen Kampf erhobenen Hauptes das Spielfeld verlassen. Der Gegner war heute einfach zu stark."
Vielleicht wäre ohne Veletzungspech nicht nur ein enges Spiel, sondern sogar eine Sensation möglich gewesen. Nun spielt die Mannschaft um Platz fünf und muss im morgigen Abendspiel (20:30 Uhr) gegen den Sieger aus dem Spiel Köln gegen Belgrad antreten.