Die COMO-Studie

Die COMO-Studie baut auf der Datenbasis von zwei bereits existierenden bevölkerungsbasierten Längsschnittstudien COPSY-Studie und MoMo-Corona-Studie vor und während der bisherigen Pandemie auf. Die COPSY-Studie zeigt als erste bundesweite bevölkerungsbezogene Längsschnittstudie zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie, dass sich die Lebensqualität und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie verschlechtert hat. Während die MoMo-Corona-Studie als einzige deutsche repräsentative Längsschnittstudie, die „historischen Effekte“ der COVID-19-Pandemie bezogen auf die körperlich-sportliche Aktivität und die motorische Leistungsfähigkeit analysiert und eine starke Abnahme der sportlichen Aktivität sowie eine Zunahme der Nutzung von Bildschirmmedien in der Freizeit im ersten und zweiten Lockdown belegt. Auch weitere Studien deuten darauf hin, dass die physische und psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen durch die Pandemie hoch ist und einen sozialen Gradienten aufweist. Somit beeinflusst die COVID-19-Pandemie die Entwicklung im Kindes- und Jugendalter. Aus diesem Grund ist es essenziell, die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die physische und psychische Gesundheit sowie das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland vor dem Hintergrund sozioökologischer Einflussfaktoren zu untersuchen. Daher wird im Auftrag des Bundesministerium für Bildung und Forschung die COMO-Studie durchgeführt.

Ziel von COMO ist es, die Veränderung der (1) physischen und (2) psychischen Gesundheit sowie des (3) Gesundheitsverhaltens in Folge der COVID-19-Pandemie im Kindes- und Jugendalter in den Jahren 2023, 2024 und 2025 vor dem Hintergrund (4) sozioökologischer Kontexte zu analysieren. Hierbei sollen besonders vulnerable Gruppen identifiziert und somit die (5) Daten-Grundlage für zielgerichtete Gesundheitsförderungs-, Präventions- und Interventionsansätze geschaffen werden. Grundhypothese ist, dass die COVID-19-Pandemie nicht mit dem Abklingen der dritten Welle in Deutschland beendet ist und die Folgen sich in der Gesellschaft persistieren, ggf. sogar chronifizieren. Diesbezüglich erfolgt eine bevölkerungsbasierte, repräsentative Längsschnittstudie inklusive vertiefender Smartphone-gestützter Zusatzuntersuchungen mit einer Stichprobengröße von rund 5000 Teilnehmenden.

Die Studie wird als Verbundprojekt von fünf Universitäten (Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Pädagogische Hochschule (PH), Karlsruhe, Universität Konstanz, Ruhr-Universität Bochum (RUB)) durchgeführt, wobei jede einen eigenen Untersuchungsschwerpunkt innerhalb der Studie aufweist. Der Schwerpunkt des KITs liegt auf der Beschreibung der Veränderung von Gesundheitsverhalten. Das UKE fokussiert sich auf Veränderungen der psychischen Gesundheit. Die PH Karlsruhe beschäftigt sich mit der Beschreibung der Veränderung physischer Gesundheit. Der Untersuchungsgegenstand der Universität Konstanz sind sozioökologische Kontexte und Einflussfaktoren (soziale Gesundheit), während die RUB den Fokus auf Innersubjektmechanismen im Alltag legt.  

 

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